Celesio

DocMorris: Rezepturen, Umzug und Italien

, Uhr

Celesio treibt den Ausbau von DocMorris voran: Seit März stellt die niederländische Versandapotheke auch Rezepturen her - und hat damit eine von Stiftung Warentest monierte Lücke bei den Anforderungen an Apotheken geschlossen. In Heerlen ist man schon seit Längerem auf der Suche nach einem größeren Gebäude - bislang ohne Erfolg. Bei den Markenpartnern soll das Geschäft endlich wieder Fahrt aufnehmen.

Laut Konzern-Chef Dr. Fritz Oesterle hat DocMorris einen Marktanteil von 22 Prozent im Versandhandel. Im vergangenen Jahr hatte die Versandapotheke einen Umsatz von rund 250 Millionen Euro erwirtschaftet, aufgrund der TV-Kampagne jedoch erneut mit einem Verlust abgeschlossen.

Auch im Franchise-Geschäft soll DocMorris nach dem aktuellen Aderlass - in Berlin und anderen Städten schließen derzeit mehrere DocMorris-Apotheken - auf Kurs gebracht werden. Laut Oesterle trennt sich DocMorris derzeit von „weniger motivierten Markenpartnern“. Nach der Bereinigung werde die Zahl wieder steigen. „Wir müssen bei den Markenpartnern selektiver werden“, so der Konzernchef.

„Die Markenpartnerschaften laufen nicht so wie gewollt, aber das richten wir“, versprach Oesterle. Franchise-Konzepte seien für Apotheker nur so attraktiv wie ihr Inhalt, und an dem werde seit einem halben Jahr intensiv gearbeitet. „Wir stehen heute deutlich besser da als vor ein paar Monaten.“

Dass im vergangenen Herbst bei DocMorris 54 Millionen Euro abgeschrieben werden mussten, war laut Oesterle die Folge operativer Versäumnisse: Bis zum Urteil des Europäischen Gerichtshofs habe man den Ausbau des Markenpartnergeschäfts „zu recht nicht forciert, aber leider eben auch nicht im nötigen Maße vorbereitet“. Im Sommer sollen neue konkrete Ziele für DocMorris veröffentlicht werden.

Oesterle machte noch einmal deutlich, dass der rund 180 Millionen Euro teure Kauf von DocMorris seiner Meinung nach auch ohne eigene Apothekenkette in Deutschland gelohnt hat: „Das Wohl und Wehe von Celesio hängt nicht von der Liberalisierung des deutschen Apothekenmarktes ab.“

Stattdessen will Oesterle DocMorris zur internationalen Marke machen - für eigene Apotheken genauso wie für Franchisenehmer: In Schweden sollen im diesen Jahr 30 bis 40 DocMorris-Apotheken eröffnen; in Irland sei die Resonanz auf die ersten beiden Apotheken der Marke „ermutigend“. Mittlerweile gibt es in Stuttgart sogar schon Pläne für die erste DocMorris-Testapotheke in Italien.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Mehr aus Ressort
„Unendliches Potenzial“
E-Rezept: Kurssprung bei Redcare
Hohe Investitionen
CGM verdient weniger

APOTHEKE ADHOC Debatte