Dermanostic hat mit den Terminals in dm-Märkten in Apotheken für Stirnrunzeln gesorgt. Auch wenn die Apotheken-Partnerschaft gerichtlich untersagt wurde, empfahlen Inhaberinnen und Inhaber den Telemedizinanbieter. Im Mittelpunkt der neuen dm-Kooperation stehe „das Wohl der Menschen – nicht der Wettbewerb zwischen Versorgungswegen“, sagt eine Dermanostic-Sprecherin. Bei den Investoren betont man derweil die Eigenständigkeit des Unternehmens.
Dermanostic will mit dem Projekt, „das Bewusstsein für Hautpflege und Selbstbeobachtung“ stärken, wie die Sprecherin erklärt – „durch eine innovative, einfache Möglichkeit zur Hautzustandsanalyse im Drogeriemarkt“. In Apotheken gibt es die Scan-Terminals noch nicht. „Wir stehen einer Zusammenarbeit mit Apotheken grundsätzlich offen gegenüber und begrüßen Kooperationen, die den Zugang zur dermatologischen Versorgung verbessern. Dazu sind wir seit Jahren bereits konstruktiv mit vielen Apotheken in gemeinsamer Zusammenarbeit.“
Die Kooperation mit dm solle bestehende Strukturen nicht ersetzen, sondern sinnvoll ergänzen und neue, niedrigschwellige Zugänge schaffen. „Auch für diejenigen, die bislang wenig Berührungspunkte mit dermatologischer Versorgung hatten.“ Gerade die Beratung in Apotheken bleibe dabei unverzichtbar: „Apothekerinnen und Apotheker leisten durch ihre fachliche Einschätzung einen wichtigen Beitrag, wenn es darum geht, den individuell richtigen Versorgungsweg zu finden.“
In den fünf ausgewählten dm-Märkten bringt der Telemedizinanbieter die technologische Unterstützung mittels Künstlicher Intelligenz mit ein: „Die von uns entwickelte KI-gestützte Hautanalyse erkennt den aktuellen Hautzustand anhand eines Fotos. Daraus ergeben sich individuelle Hinweise zu typischen Hautbedürfnissen – von Feuchtigkeitsversorgung bis hin zu Hautschutz – sowie passende Produktvorschläge aus dem dm-Sortiment.“ So erde „ein niedrigschwelliges, digitales Angebot geschaffen, das direkt am gewohnten Einkaufsort Orientierung“ biete.
Dermanostic wird von mehreren Investoren unterstützt, die auch aus dem Apothekenumfeld kommen. Beiersdorf (Eucerin, Nivea) ist seit Jahren dabei, unter den kürzlich hinzugekommenen Investoren ist der Digital Health Fund (DHV), an dem neben Holtzbrinck auch Noventi, der Wort & Bild Verlag sowie die Eigentümer von Ursapharm beteiligt sind.
Beim Hamburger Eucerin-Hersteller betont man die Eigenständigkeit von Dermanostic: „Es ist richtig, dass Beiersdorf seit 2022 einer der Investoren des Düsseldorfer Unternehmens Dermanostic ist. Dermanostic ist jedoch ein eigenständiges, unabhängiges Unternehmen und Beiersdorf ist in derartige Entscheidungen weder als Kollaborationspartner noch als Investor eingebunden“, sagt eine Unternehmenssprecherin.