E-Rezepte im Supermarkt

Das Zeitalter der Apotheken-Terminals

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Berlin -

Im Supermarkt oder vor der Apotheke: Immer mehr Inhaberinnen und Inhaber setzen auf Terminals, um ein Vor-Ort-Angebot zur Rezepteinlösung zu bieten – beispielsweise, wenn wieder eine Apotheke verschwunden ist oder für eine autonome Bestellung in der Offizin. Ein neuer Markt ist entstanden, der immer mehr Anbieter lockt.

Immer mehr Apotheken schließen, viele Filialen gerade in kleineren Gemeinden oder Stadtteilen sind nicht mehr tragbar und es entstehen Lücken. Nach der Schließung der Heide-Apotheke in Gelmer etwa, einem Stadtteil von Münster, sprang Inhaber Abed Daka über eine seiner Wir für dich-Apotheken in Greven mit einem Terminal ein. Er warb mit dem Slogan „Deine Apotheke ist zurück – digital & nah!“ für ein Terminal im Frischmarkt von Majid Shahjamali. Der Service sei „schnell, sicher und vor Ort“.

Apothekenterminals etwa für Supermärkte bietet unter anderem die Firma QuEp an. Die Geräte der Marke BetterApo sollten die Apotheken vor Ort stärken, nicht den Versandhandel, so einer der beiden Geschäftsführer, Mohammad Atta ul Quddus unlängst bei der Präsentation des Geräts. Das Terminal bietet eine visuellen Online-Beratung, einen Rezeptscanner und ein Kartenlesegerät für E-Rezepte sowie bargeldlose Bezahlmöglichkeiten.

Ein anderes Verkaufsterminal kommt von Pharmagest, das jedoch primär nur für Vor-Ort-Apotheken bestimmt ist. „Unser id.Express funktioniert via Mauve-Standard Schnittstelle mit jeder deutschen Apothekenwarenwirtschaft“, sagt eine Unternehmenssprecherin. Es sei in, vor und außerhalb der Apotheke installationsfähig. „Das Terminal ist bereits zu mehreren Hundert in Frankreich im Einsatz und hat sich dort bewährt. Und nun haben wir auch in Deutschland eine massive Nachfrage nach unseren id.Express Terminals und installieren eifrig und unkompliziert bei Gawis und bereits auch Fremdkundensystemen.“

Nicht für ausländische Versender

Auch branchenfremde Anbieter gibt es mittlerweile. Einer davon ist der IT-Experte Lukas Schifer, der in Kooperation mit einem Vor-Ort-Apotheker ein Terminal entwickelte. Der „Pharma-Point“ setze sich „durch Einfachheit, Schnelligkeit und Wirtschaftlichkeit von der Konkurrenz ab“, sagt Schifer. „Während andere Terminals oft komplexe Systeme mit vielen Zusatzfunktionen bieten, konzentrieren wir uns bewusst auf das Wesentliche: eine unkomplizierte, intuitive Bedienung, die speziell auf die Bedürfnisse älterer Kundinnen und Kunden zugeschnitten ist.“

Ein Ziel sei gewesen, die Apotheken zu stärken, ohne sie zu ersetzen. „Da Pharma-Point nicht ortsgebunden ist und praktisch überall eingesetzt werden kann, schafft es eine Apotheke auch beispielsweise in Städten oder Dörfern präsent zu sein, welche keine Apotheke haben.“

Ausländische Versender seien keine Zielgruppe. Aus Apotheken gebe es Rückmeldungen, dass mittlerweile der erste Weg der Kundschaft nicht der zur Kasse, sondern zum Terminal sei, um zu sehen, ob ein Rezept schon auf der Gesundheitskarte vorhanden sei. „Alle Neuerungen brauchen Ihre Zeit, bis sie auch angenommen werden. Aufgrund von der Einfachheit von Pharma-Point, ist schon zu beobachten, dass es funktioniert.“

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