Nach Impfstoff-Desaster

Curevac: Gründer zieht sich zurück

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Berlin -

Der Gründer des Tübinger Biopharma-Unternehmens Curevac, Ingmar Hoerr, wird nicht mehr für den Aufsichtsrat kandidieren. Hoerr könne wegen weiterhin anhaltender gesundheitlicher Probleme die Tätigkeit im Unternehmen nicht wiederaufnehmen, teilte ein Sprecher des Unternehmens am Mittwoch in Tübingen mit.

Hoerr hatte Curevac im Jahr 2000 als Start-up gegründet und war vormals Vorstandsvorsitzender und Mitglied des Aufsichtsrats. Im März 2020 hatte sich Hoerr von seinen Posten im Unternehmen zurückgezogen. Zuvor hatte der Curevac-Gründer eine Hirnblutung erlitten und hatte mehrere Wochen im Koma gelegen. Eigentlich sollte er nun wieder ein Amt im Kontrollgremium übernehmen; auf der Hauptversammlung an diesem Donnerstag sollte über die Kandidatur Hoerrs entschieden werden.

Zudem wird sich das Aufsichtsratsmitglied Timothy M. Wright aus dem Gremium zurückziehen, um sich stärker eigenen beruflichen Aufgaben widmen zu können, wie es von dem Sprecher hieß.

Curevac hat sich auf die mRNA-Technologie spezialisiert und entwickelt auch Corona-Impfstoffe. Die Nachricht über die geringe Wirksamkeit von 47 Prozent hatte zuletzt für Enttäuschung bei Investoren und in der Politik gesorgt. Zuvor hatte das Unternehmen mehrfach Verzögerungen einräumen müssen und widersprüchliche Angaben gemacht. Zu den Hintergründen – im Gespräch sind neben einer zu niedrigeren Dosierung auch falsche Entscheidungen bei den Nukleosiden – hat sich die Firma, an der auch der Bund beteiligt ist, bislang überhaupt nicht geäußert. Ob es überhaupt noch zu einer Zulassung des Impfstoffs kommt, ist vollkommen unklar.

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