Generikakonzerne

Cephalon übernimmt Mepha

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Überraschung beim führenden schweizerischen Generikahersteller Mepha: Das bislang zum Merckle-Imperium gehörende Unternehmen wurde für 622,5 Millionen Schweizer Franken - das sind 422 Millionen Euro oder 590 Millionen US-Dollar - an den US-Konzern Cephalon verkauft. Die Amerikaner zahlen damit das 1,5-Fache des Umsatzes in Höhe von 408 Millionen Franken. Zur Stunde präsentiert sich der neue Eigentümer den Mitarbeitern im Congress Center in Basel. Die Marke Mepha soll erhalten bleiben, kündigte das Management an.

Cephalon war 1987 durch den Neurowissenschafter, Dr. Frank Baldino, in Pennsylvania, USA, gegründet worden und ist seit 1997 auch in Deutschland aktiv. Das an der Nasdaq gelistete Unternehmen hat mehr als dreißig Arzneimittel auf dem Markt. 100 der insgesamt 3000 Mitarbeiter arbeiten in Deutschland.

„Durch die Übernahme von Mepha wird sich unser internationales Geschäft über Nacht verändern, da wir dann globale Märkte rentabler beliefern und in zahlreichen neuen Gebieten erstmals Patienten erreichen können“, sagte Cephalon-Chef Baldino. Vom Umsatz in Höhe von 1,9 Milliarden Dollar im Jahr 2008 entfielen rund 80 Prozent auf die USA. Mepha macht dagegen mehr als die Hälfte außerhalb der Schweiz, etwa in Lateinamerika, Afrika und im Nahen Osten. Erstmals verfügt Cephalon außerdem über eine Sparte mit Markengenerika.

In Europa arbeitet derzeit ein Drittel der Cephalon-Belegschaft, der Anteil wird nun steigen. Bereits 2001 hatte Cephalon in Frankreich zugekauft, 2005 hatte das Unternehmen den Hersteller Zeneus Pharma übernommen und damit sein Betätigungsfeld auf die Onkologie (Trisenox, Myocet, Abelcet, Targretin) ausgeweitet. Dazu kommen die Therapiebereiche Tumorschmerzen (Actiq, Effentora), Schlafmedizin (Vigil), ZNS (Gabitril). Eigentümer sind verschiedene instituionelle Anleger, darunter BlackRock und die Deutsche Bank.

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