Pharmahandel

Celesio schreibt 71 Millionen Euro bei DocMorris ab

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Der Stuttgarter Pharmahändler Celesio schreibt 71 Millionen Euro in seinem Markenpartnergeschäft von DocMorris ab. Das sind nach Konzernangaben rund 30 Prozent der gesamten immateriellen Vermögenswerte von DocMorris - und mehr als ein Drittel der 183 Millionen Euro, die Celesio 2007 für DocMorris bezahlt hatte. Im August hatte der Konzern die Unternehmensgruppe komplett übernommen.

Auch bei den Apothekenketten in den Niederlanden, Irland und Italien gibt es erneut Wertkorrekturen. Insgesamt sind Firmenwerte in Höhe von 274 Millionen Euro betroffen.

Erst im Februar hatte Celesio in seinem Bericht für das vierte Quartal 2008 bei seinen Apotheken in den Niederlanden, Belgien, Irland und Italien außerplanmäßig 287 Millionen Euro abgeschrieben. Jetzt berichtigt der Konzern zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres die Wertansätze: in den Niederlanden um 87 Millionen Euro, in Italien um 31 Millionen Euro, in Irland um 85 Millionen Euro. Auf der Insel hatte der Konzern im Mai versucht, die Marke DocMorris zu platzieren.

Die vorangegangenen Abschreibungen hatten Celesio bereits den Jahresabschluss 2008 vermasselt und einen Fehlbetrag von 18,5 Millionen Euro beschert. Mit den neuerlichen Wertkorrekturen gerät auch das Jahresergebnis 2009 unter Druck. Zwar stellte der Konzern jetzt ein operatives Ergebnis (EBITDA) von 625 Millionen Euro in Aussicht; selbst das liegt jedoch mehr als 30 Millionen Euro unter Vorjahr.

Insgesamt betreibt Celesio rund 2300 Apotheken in sieben Ländern. Zufriedenstellend entwickelte sich laut Mitteilung das Einzelhandelsgeschäft in Großbritannien und Norwegen, wo Celesio „jeweils eine flächendeckende Präsenz und signifikante Marktanteile“ hat. Mit mehr als 1850 Apotheken sind diese beiden Märkte für 80 Prozent des Umsatzes im Geschäftsbereich Patient and Consumer Solutions verantwortlich. Allerdings erwies sich dieser Teil als besonders anfällig für Währungsschwankungen.

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