Infusionsskandal

Baxter auf Fehlersuche

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Die Untersuchungen im Mainzer Infusionsskandal dauern noch an. Als wahrscheinlich gilt mittlerweile, dass die in der verabreichten Infusion nachgewiesenen Enterobakterien aus einer der Ausgangssubstanzen, der Aminosäurelösung „Aminopäd 10 Prozent“, stammten. Parallel zur Staatsanwaltschaft sucht auch der Hersteller Baxter nach der Ursache der Kontamination.

Vermutet wird, dass die Keime durch einen Materialfehler in die Flasche gelangen konnten. Eine Beschädigung des Gefäßes sei aber noch nicht bestätigt, sagte eine Baxter-Sprecherin gegenüber APOTHEKE ADHOC. Im Übrigen werde Aminopäd nicht in bruchsichere Gefäße abgefüllt: Die verwendeten Flaschen seien aus Glas, nicht bruchsicher und auch nicht als solche auf dem Etikett deklariert.

Flasche und Inhalt werden derzeit vom leitenden Staatsanwalt untersucht. Noch ist unklar, an welcher Stelle der Produktions- und Transportkette die Lösung, die in einem Baxter-Werk in Norditalien hergestellt wird, kontaminiert wurde.

Bereits in der vergangenen Woche hatte Baxter mit der Untersuchung der Chargenückstellproben sowie des Produktionsprozesses begonnen. Die bislang vorliegenden Ergebnisse seien unauffällig, so die Sprecherin. Einen Rückruf der betroffenen Charge hat Baxter nicht gestartet. Der Konzern hatte seine Kunden per Telefon und Fax gebeten, die betroffenen Produkte vorerst nicht zu verwenden.

In der Flasche, die bei der Herstellung in der Krankenhausapotheke verwendet worden war, wurden laut Staatsanwaltschaft eine ungewöhnlich hohe Keimzahl und sehr hohe Endotoxinwerte nachgewiesen. Daher sei davon auszugehen, dass die Ausgangslösung bereits seit längerer Zeit bakteriell verunreinigt war.

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