Griechische Kosmetik für die Offizin

„Apotheken sind flexibler als Drogerien“

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Berlin -

Der griechische Kosmetikhersteller Korres vertreibt seine Produkte in Apotheken und Drogerien. Dieser Spagat könne gelingen, ist Deutschlandchef Marc Julié überzeugt. Die Marke, die auf einen Pharmazeuten zurückgeht, müsse nicht exklusiv in Apotheken angeboten werden, um dort erfolgreich verkauft zu werden. Wichtig sei, die Unterstützung beim Verkauf und ein Angebot von speziellen Aktionen, welches eine Kette nicht bieten könne.

Die Korres-Gründer Gründer Giorgos Korres und Lena Philippou sitzen nebeneinander. Mehr dazu im Artikel.
Die Gründer Giorgos Korres und Lena Philippou.Foto: Korres/Margarita Nikitaki

Korres geht auf den Apotheker Giorgos Korres zurück, der bereits als Kind in der Apotheke seiner Mutter mit verschiedenen Substanzen experimentierte. Während seines Studiums beginnt er in der ältesten homöopathischen Apotheke Griechenlands zu arbeiten. 1992 übernimmt er den Betrieb und baut dort ein Labor zur Herstellung homöopathischer Arzneimittel auf.

Gemeinsam mit Lena Philippou wird 1996 die Marke Korres gegründet und die Kosmetik wird in Apotheken angeboten. Sie ist als Chemieingenieurin für das Forschungs- und Produktentwicklungsteam sowie das globale Wissenschaftlernetzwerk verantwortlich. Kurz nach der Gründung werden die ersten Produkte exportiert. Der Firmengründer ist als Vorsitzender des Aufsichtsrats weiterhin im Unternehmen tätig. Die eigene Forschung gehört zur Unternehmensphilosophie, genau wie die Verwendung von heimischen natürlichen Inhaltsstoffen wie griechischen Speisejoghurt oder Pflanzen. „Von der Ernte bis zum Vertrieb kommt alles aus einem Haus“, sagt Julié. Angeboten werden Kosmetik, Haarfarben, dekoratives Make-up sowie Düfte.

Korres-Produkte im Regal
Korres beliefert jetzt fokussiert Apotheken.Foto: Korres

In Deutschland soll die Marke in Apotheken bekannter werden. „Wir sind außerhalb der Apotheke gewachsen, das hat uns die Möglichkeit gegeben, professionelles Marketing aufzubauen, wovon die Apotheken jetzt profitieren können“, sagt Julié. Andere Vertriebskanäle hätten die Marke Korres bekannt gemacht. „Jetzt setzen wir jedoch einen klaren Fokus auf inhabergeführte Geschäfte, insbesondere Apotheken, und bieten damit Zugang zu einem weiterwachsenden Marktsegment. Wir sind in der Lage, zu investieren und die Erwartungen der Apotheken erfüllen zu können.“ Eine Konkurrenz zwischen den Vertriebskanälen sieht er nicht.

Die Marke alleine reiche nicht, sagt er. „Es kommt auf die Unterstützung an, man muss dahinter sein, Proben, Tester und Schaufensterdekoration sowie Aktionen oder Schulungen für das Team anbieten, das alles bringt Korres mit, das alles kostet aber auch Geld.“ Müller sei ein fairer Partner und kein Preistreiber. Allerdings gibt es bei einer Kette Einschränkungen, von denen Apotheken profitieren können: „Sie sind flexibler als eine Drogeriekette, die eine feste Software und ein Kassensystem hat. Viele Aktionen, die wir exklusiv Apotheken anbieten, finden dort nicht statt.“

In der Apotheke sei Platz für eine weitere Kosmetikmarke, auch wenn der Markt umkämpft sei, so Julié. Intern werden Drogerien und Apotheken von separaten Teams betreut. In Deutschland gebe es rund 380 verschiedene Produkte, in Griechenland seien es rund 500. „Wir setzen niemanden unter Druck. Wir bleiben flexibel, was das Sortiment betrifft, solange die Marke angemessen präsentiert und professionell beziehungsweise hochwertig am POS wahrgenommen wird. Grundsätzlich ist es sinnvoll Körper und Gesichtspflege anzubieten“, sagt Julié. Aber auch mit Haarfarbe oder Make-up könne sich eine Apotheke selbst als Marke in ihrem Viertel etablieren.

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