Apothekenkooperation

360° liegt auf Eis

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Die Markenaktivitäten der Apothekenkooperation 360° liegen vorerst auf Eis. „Das Konzept ist bis zum Frühjahr eingefroren“, bestätigte der Leiter des Apothekenbereichs, Matthias Sabel, gegenüber APOTHEKE ADHOC. Bis dahin will sich die erst im März gestartete Kooperation neu sortieren. Der Aufbau einer Einkaufsgemeinschaft soll bis dahin aber weiter laufen.

Nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofes (EuGH) zum Fremdbesitzverbot sei die Nachfrage seitens der Apotheker eingebrochen, erklärte Sabel. „Wir mussten uns eingestehen, dass uns das EuGH-Urteil den Wind aus dem Segel genommen hat.“ Der Druck sei nicht mehr da gewesen, so Sabel.

Dafür bekam 360° Druck aus anderer Richtung: Ein potenzieller Investor, der offenbar mit einem anderen Ausgang des EuGH-Verfahrens gerechnet hatte, sprang kurz nach der Urteilsverkündung ohne Angabe von Gründen ab. „Der Rückzug der Private Equity Gesellschaft hat die finanzielle Bewegungsfreiheit eingeschränkt, mit der wir geplant hatten“, räumte Sabel ein. Diese Lücke sei mittlerweile aber wieder geschlossen.

Nun soll vorerst nur die Einkaufgemeinschaft weitergeführt werden. Großhandelspartner von 360° sind die Celesio-Tochter Gehe und der Koblenzer Privatgroßhändler C. Krieger. Als Industriepartner sind außerdem Ratiopharm, TAD, Ursapharm und Krewel-Meuselbach dabei.

Derzeit haben sich 21 Apotheken dem Verbund angeschlossen, bis zum Jahresende sollen es 40 bis 50 sein. Im kommenden Frühjahr soll 360° dann auf modularer Basis ausgebaut werden.

Zum Start im März hatte das Modell weit mehr als den gemeinsamen Einkauf vorgesehen: Die teilnehmenden Apotheken sollten zu Gesundheitszentren ausgebaut werden und vor Ort Kontakte zu Ärzten knüpfen, die sich an den Präventions- und Früherkennungsangeboten beteiligen. 360° hätte sich um die Verhandlungen mit Herstellern, Kassen und Politik gekümmert. „Am Netzwerkkonzept halten wir fest, wir werden aber zunächst die Einkaufsgemeinschaft forcieren“, kündigte Sabel an.

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