Schweiz

Phoenix übernimmt Kette

, Uhr

Der zum Merckle-Imperium gehörende Pharmahandelskonzern Phoenix hat die schweizerische Apothekenkette Groupe Capitole übernommen. Firmengründer und Mehrheitsaktionär Pascal Blanquet verkaufte seine Anteile für einen unbekannten Kaufpreis an den langjährigen Partner, um sich offenbar selbst neuen Geschäftsfeldern zuzuwenden.

Der Apotheker hatte Capitole bereits Ende der 1970er-Jahre gegründet und die Expansion von Fribourg aus rasch voran getrieben. Die meisten Apotheken befinden sich nach wie vor in der Romandie; insgesamt gehören dem drittgrößten Netzwerk in der Schweiz rund 60 Apotheken und Parfümerien an. Bis zum Jahresende will Phoenix Medienberichten zufolge die Filialzahl auf 70 erhöhen. Capitole beschäftigt 800 Mitarbeiter.

Phoenix ist in der Schweiz sehr erfolgreich vertreten: Erst im Oktober hatte der Konzern den zweitgrößten schweizerischen Großhändler Amedis-UE mehrheitlich übernommen, der im vergangenen Jahr allerdings Umsatzeinbußen hinnehmen musste. Bereits seit 2000 war Phoenix mit 49 Prozent an der ehemaligen Genossenschaft beteiligt gewesen. Den verbliebenen Minderheitsaktionären soll der Mannheimer Konzern ein Kaufangebot unterbreitet haben.

Auch bei Capitole könnten die deutschen Investoren bereits seit längerem die Strippen gezogen haben. Bislang war Phoenix mit einer Minderheitsbeteiligung aus dem Verkauf einiger Amedis-Apotheken vertreten gewesen, das Engagement dürfte von dem Schwesterunternehmen UTA Pharma betreut worden sein. Amedis-Chef Andreas Hofer hatte sich bereits vor Jahren zuversichtlich gegeben, dass sein Arbeitgeber über kurz oder lang Zugriff auf die gesamte Gruppe erhalten würde. Alleine im Jahr 2005 investierte Phoenix 60 Millionen Euro in Capitole und vergrößerte das Netz auf 56 Filialen.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

APOTHEKE ADHOC Debatte