Im Schweizer Pharmahandel hat Galenica mit weitem Abstand die Nase vorn. Im vergangenen Jahr konnte der Konzern seinen Umsatz um 4,7 Prozent auf 3,9 Milliarden Franken steigern. Damit ist der Großhändler und Kettenbetreiber nach eigenen Angaben stärker gewachsen als der Markt, der nach Iqvia-Zahlen um 3,5 Prozent zulegte. Galenica ist nicht nur Großhändler und Kettenbetreiber, sondern auch Großaktionär beim Versender Redcare.
Marktanteilsgewinne im Großhandelsgeschäft mit Ärzten und Apotheken trugen nach Konzernangaben maßgeblich zur Umsatzsteigerung bei. Auf diesen Bereich entfallen 3,2 Milliarden Franken; die Lieferung an Apotheken verzeichnete ein Wachstum von 4 Prozent, während die Lieferung an Praxen um 7,8 Prozent zulegte. Beides liegt über Markt (2,9 beziehungsweise 3,5 Prozent); im Bereich der dispensierenden Ärzte kann der Konzern offenbar Marktanteile von Zur Rose gewinnen.
Wachstumstreiber im Apothekengeschäft, das rund 1,7 Milliarden Franken ausmacht und um rund 4 Prozent wuchs, waren neue Standorte: Zwölf Apotheken wurden übernommen, zwei weitere Filialen neu eröffnet, aber auch vier geschlossen. Ohne diesen Expansionseffekt in Höhe von 1,7 Prozent lag das Umsatzwachstum bei 2,7 Prozent und damit unter dem Branchendurchschnitt von 3,5 Prozent. Der Versandhandel war aufgrund „verschiedener Angebotsbereinigungen“ sogar um 2,1 Prozent rückläufig; hier schrumpfte der Markt aber sogar um 2,9 Prozent.
Nachdem das erste Halbjahr nur ein Wachstum von 2,6 Prozent aufwies, zogen die Umsätze bei Galenica im zweiten Halbjahr um 6,7 Prozent an. Eine milde Grippewelle und eine geringe Verbreitung von Erkältungskrankheiten im vierten Quartal schwächte das Umsatzwachstum aber nach Konzernangaben ab, auch hohe Zuwächse bei Generika und Biosimilars wirkten sich dämpfend auf das Umsatzwachstum aus.
Die Angaben zu beiden Geschäftsbereichen enthalten konzerninterne Umsätze; die Bereinigung solcher Erlöse umfasst ein Volumen von rund einer Milliarden Franken. Nicht mehr enthalten ist der Rx-Versender Mediservice, den Galenica vor zwei Jahren an Redcare übertragen hatte. Heute hält der Konzern rund 10 Prozent der Aktien an Mutterkonzern von Shop Apotheke.
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