Norwegen

Ermittlungen gegen NMD eingestellt

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Die norwegische Untersuchungsbehörde für Wirtschaftsdelikte Øykokrim hat ihre Ermittlungen gegen die Celesio-Tochter Norsk Medisinaldepot (NMD) eingestellt. Als Grund nannte eine Sprecherin der Behörde gegenüber APOTHEKE ADHOC die „unzureichende Beweislage“. Gegen die beiden Mitbewerber Apokjeden (Phoenix) und Alliance Boots wird noch ermittelt; Beobachter rechnen damit, dass auch diese Untersuchungen keine Ergebnisse mehr bringen werden.

Øykokrim hatte im Zusammenhang mit möglichen Preismanipulationen gegen die drei Pharmagroßändler ermittelt und dabei Büros durchsucht. Ein Bericht im Auftrag des norwegischen Sozialversicherungsamtes beschuldigte die Pharmahändler, in den Jahren 2003 und 2004 Hersteller und Importeure unter Druck gesetzt zu haben, ihnen zu hohe Einkaufspreise in Rechnung zu stellen. Diese hätten dann als Grundlage für die Berechnung der überhöhten Erstattungspreise gedient. Statt und Verbraucher sollen danach um umgerechnet bis zu 130 Millionen Euro betrogen worden sein.

Die Großhändler hatten die Vorwürfe stets zurückgewiesen. Nachdem der ehemalige Chefermittler mit seinen Untersuchungsergebnissen an das Parlament herangetreten war, reagierte NMD-Chef Arne Overby sichtlich ungehalten. Auch der norwegische Apothekenverband, Beobachtern zufolge eine "Lobbyorganisation der drei integrierten Großhandels- und Apothekenketten", brachte sich in die Diskussion ein.

Aktuell richtet sich der Unmut bei NMD vor allem gegen die Arzneimittelbehörde: Man habe vergeblich einen „konstruktiven Dialog“ bei der Einführung des neuen Trinnpris-Preissystems gesucht, so Overby gegenüber der norwegischen Tageszeitung Aftenposten. Daher werde man sich nun beim Ombudsmann über die mangelnde Kommunikation der Behörde beschweren.

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