Großbritannien

AstraZeneca startet Exklusivvertrieb

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Der britische Pharmakonzern AstraZeneca will ab Februar kommenden Jahres seine Produkte nur noch im Exklusivvertrieb ausliefern. Das Unternehmen konkretisierte damit erstmals den Starttermin, nachdem die ursprünglich für Sommer dieses Jahres geplante Umstellung auf 2008 verschoben worden war. Logistik-Partner sind wie angekündigt UniChem, die britische Großhandelstochter von Alliance Boots, und der Celesio-Ableger AAH.

AstraZeneca war nach Pfizer der zweite Pharmakonzern, der den vollsortierten Großhandel umgehen wollte, um die Kontrolle über die Auslieferung seiner Produkte zu behalten. Wie bei Pfizer, dessen Exklusivvertriebsmodell trotz massiven Gegenwinds aus der Branche bereits im März dieses Jahres in Kraft getreten war, sollte Alliance Boots auch bei AstraZeneca mit im Boot sein. Überraschend kam dagegen die Beteiligung von Celesio-Tochter AAH. Noch Wochen vorher hatte die Tochter von Europas führendem Großhandelskonzern im Internet Stimmung gegen das Pfizer-Modell gemacht.

Mittlerweile ist AstraZeneca durch Sanofi-Aventis und Napp Pharmaceuticals überholt worden; beide Hersteller haben sowohl UniChem als auch AAH und Phoenix unter Vertrag - also alle drei vertikalisierten Pharmahandelskonzerne. In einem Brief an alle Apotheken hatte AstraZeneca die Verzögerung unter anderem mit dem Umbau von Geschäftseinheiten und -prozessen erklärt. Nun gibt der Konzern doch noch einen Starttermin bekannt, bevor die britische Wettbewerbsaufsicht ihre Studie zum Pharmagroßhandel vorgelegt hat.

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