Die bulgarische Arzneimittelaufsicht hat bei einer Inspektion von 20 Apotheken und Drogerien an der Schwarzmeerküste drei Apotheken ausgehoben, die keine Zulassung hatten. Weitere Apotheken haben laut Gesundheitsministerium verfallene Medikamente angeboten oder Kühlware nicht angemessen gelagert.
Die nicht zugelassenen Apotheken waren in den Küstenorten Nessebar und Lozenets, beides Urlauberorte in der Nähe der Stadt Burgas, betrieben worden. Das Ministerium in Sofia wirft weiteren Apotheken den Verkauf nicht zugelassener Arzneimittel sowie die Abgabe verschreibungspflichtiger Medikamente ohne Rezept vor.
Einem bulgarischen Apotheker zufolge kommen solche Zwischenfälle selten, aber vor allem in der Sommerzeit hin und wieder vor: Hotels müssten nachweisen, dass eine Apotheke in der Nähe ist; bei Neueröffnungen werde dann gelegentlich die Apotheke betrieben, bevor das Ministerium die Genehmigung erteilt hat. Außerdem seien die behördlichen, oft mehrere Monate dauernden Verfahren bei manchen Apothekern ohnehin nicht besonders beliebt.
Einem Marktkenner zufolge werden an der Küste jährlich bis zu 50 illegale Apotheken entdeckt, die von zweilichtigen Geschäftemachern, aber auch Apothekern aus dem Inland betrieben würden. Diese nutzten ihre Hauptapotheken, um günstig Produkte einzukaufen und in Eigenregie ans Schwarze Meer zu transportieren.
Der Verkauf verfallener Medikamente kommt laut Apothekerkammer nur noch sehr selten vor. Derzeit würden neue Qualitätsrichtlinien der Kammer im Gesundheitsministerium geprüft, hieß es.
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