Keine Zahlen zu Störungen

E-Rezept-Ausfälle: Sorge sieht „Herausforderungen“

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Berlin -

Seit Wochen kommt es immer wieder zu Ausfällen beim E-Rezept. Arztpraxen und Apotheken müssen dann improvisieren, auf Ausdrucke und Faxe zurückgreifen oder warten, bis das System wieder läuft. Tino Sorge, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium (BMG), spricht von einer Herausforderung. Zahlen zum Ausmaß der Pannen hat er nicht.

„Ein stabiler und sicherer Betrieb der Telematikinfrastruktur (TI) und der dazugehörigen Anwendungen wie dem E-Rezept und der elektronischen Patientenakte (ePA) hat für die Gematik und das Bundesministerium für Gesundheit oberste Priorität“, so Sorge auf eine Anfrage im Bundestag. „Die Gematik arbeitet kontinuierlich gemeinsam mit den beteiligten Industriepartnern daran, Störungen zu minimieren und im Fall des Falles eine schnelle Behebung zu ermöglichen.“ Die Ursachen für die Störungen seien vielfältig: „Sie können sowohl in den IT-Systemen der Praxen und anderer Leistungserbringer als auch bei den Anbietern der verschiedenen TI-Komponenten und -Diensten liegen.“

Und weiter: „Die Vielzahl der Anbieter und die wachsende Komplexität der TI führen zu Herausforderungen beim Betrieb. Um die Verfügbarkeit zu verbessern und das Ausfallrisiko zu reduzieren, ist insbesondere eine Reduktion der technischen Komplexität im Zuge der Einführung der TI 2.0 vorgesehen.“

Eigentlich hatte der AfD-Abgeordnete Thomas Dietz wissen wollen, wie sich die Anzahl der Tage mit Stör- und Ausfallzeiten bei der TI entwickelt habe und wie sich diese Störungen auf die Nutzbarkeit im Alltag auswirkten. Doch dazu hat Sorge keine Informationen: „Abhängig von dem konkreten Ausfall kann es zu unterschiedlichen Konsequenzen für die TI und die Nutzung der verschiedenen Anwendungen kommen. Die große Mehrzahl der Störungen führt nicht zu einem kompletten Ausfall einer Anwendung, sondern zu Ausfällen bei Teilen der Nutzerinnen und Nutzer (beispielsweise den Kundinnen und Kunden eines bestimmten Anbieters). Pauschale Aussagen zur Verfügbarkeit der Dienste an bestimmten Tagen sind somit nicht möglich.“

Weniger Einlösungen

Tatsächlich zeigen stichprobenartige Prüfungen, dass bei Ausfällen die Zahl der eingelösten E-Rezepte schnell abnimmt: Gleich zwei Mal kam es etwa in der ersten Augustwoche zu Störungen; in Arztpraxen und Apotheken ging teilweise stundenlang nichts mehr. Das ließ sich auch an der Zahl der in den Apotheken eingelösten Verordnungen ablesen.

Bei der Anzahl der täglich eingelösten E-Rezepte, wie sie von der Gematik erfasst werden, zeigt sich regelmäßig dasselbe Bild: Der Montag fällt schwach aus, liegt in der Regel sogar unter dem Samstag. Am Dienstag dann steiler Anstieg, mit Plateauphase bis Freitag.

Im Durchschnitt werden an diesen starken Wochentagen zwischen 2,2 und 2,3 Millionen E-Rezepte eingelöst. Am Samstag und Montag ist etwas mehr als die Hälfte, am Sonntag sind nur es nur einige Zigtausende.

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