PhiP-Impfung unter Aufsicht

Studenten: PTA sollten lieber studieren

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Berlin -

Der Bundesverband der Pharmaziestudierenden in Deutschland (BPhD) sieht laut seiner Stellungnahme nach dem Kabinettsbeschluss zur Apothekenreform zwar Potenzial zur Stärkung des Apothekerberufs als Heilberuf. Relevante Aspekte einer zukunftsfähigen Apothekenversorgung würden aber weiterhin nicht beachtet. Auch ein Novellierung der Approbationsordnung (AAppO) fehle weiterhin. Diese fordert der BPhD dringend ein. Statt der geplanten PTA-Vertretung sei zudem ein Pharmaziestudium der PTA eine sinnvolle Aufstiegs- und Vertretungsperspektive.

Weitere pharmazeutische Dienstleistungen (pDL) und eine bessere interprofessionelle Zusammenarbeit anhand der elektronischen Patientenakte (ePA) beispielsweise auch bei eigenmächtiger Rx-Abgabe seien zu begrüßen, so die Student:innen. Dabei sei aber auch die notwendige Anpassung des Pharmaziestudiums nicht zu vergessen. Mit einer Novellierung der AAppO müsste die Vermittlung von klinisch-pharmazeutischen Kompetenzen und patientenorientierter Beratung angegangen; die Fächer Klinische Pharmazie und Pharmakologie ausgebaut werden.

Statt der bisher geplanten Weiterbildungsqualifikation für PTA ist im Kabinettsentwurf nun der Rahmen für eine praktische Erprobung erfahrener PTA in Landapotheken als Vertretung gesteckt. Das sei jedoch keine nachhaltige Maßnahme gegen den Fachkräftemangel, es brauche eher strukturierte Fortbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten, mit gezielter Kompetenzerweiterung und angemessener Vergütung. „Zusätzlich empfiehlt der BPhD, PTA gezielt dazu zu motivieren, eine weiterführende Qualifikation bis hin zum Pharmaziestudium und zur Approbation anzustreben.“

Alternative Studienmodelle, erleichterte Zugangsvoraussetzungen für PTA mit mehrjähriger Berufserfahrung oder besondere Förderprogramme könnten hier helfen. Auch die Novellierung der AAppO und die damit einhergehende Verbesserung der Studienbedingungen würden langfristig einen Beitrag zur Personalsicherung leisten.

Die Impfausweitung auf alle Totimpfstoffe sei zu begrüßen. „Jedoch schlägt der BPhD vor, auch Pharmazeut:innen im Praktikum (PhiPs) auf freiwilliger Basis entsprechende ärztliche Impfschulungen anzubieten und bereits im Rahmen des Praktischen Jahrs die Möglichkeit zu geben, unter Aufsicht Impfungen durchzuführen.“

Erweiterte Abgabekompetenzen von bei Rx-Arzneimitteln sieht der BPhD positiv, wünscht sich vor dem Hintergrund zunehmender Lieferengpässe aber mehr: Unter gesetzlich klar definierten Voraussetzungen sollte dauerhaft die Möglichkeit bestehen, im Falle von Nichtlieferbarkeit ein vergleichbares Präparat abzugeben.

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