BVpta: Preis missachtet gesamten Berufsstand

Berlin -

Beim durch die Eckpunkte der Apothekenreform erneut aufgerollten Frage der PTA-Vertretung wird Abda-Präsident Thomas Preis deutlich: „Das geht gar nicht“, erklärte er kürzlich in einem Interview. Der Bundesverband PTA (BVpta) sieht Gesprächsbedarf und wendet sich in einem offenen Brief direkt an den Abda-Präsidenten.

„Mit wachsendem Unverständnis verfolgen wir die jüngsten Stellungnahmen der Abda zur Rolle der PTA“, heißt es in dem Schreiben. Trotz der seit Jahren gezeigten fachlichen Kompetenz und der unverzichtbaren Bedeutung der PTA für die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung halte die Abda weiterhin an einem Bild fest, das der Realität in den Apotheken nicht gerecht werde.

„Mit Entsetzen mussten wir zur Kenntnis nehmen, dass trotz aller gegenteiligen öffentlichen Bekundungen, wie wertvoll und unverzichtbar PTA doch seien, Sie als Präsident der Abda uns öffentlich unterstellen, wir könnten schnell auflösende und Retard-Arzneiformen nicht voneinander unterscheiden“, kritisiert der BVpta.

„Die wiederholte Darstellung, PTA seien nicht in der Lage, in bestimmten Bereichen Verantwortung zu übernehmen, empfinden wir als nicht nur fachlich unbegründet, sondern auch als Missachtung eines ganzen Berufsstandes.“ Mit ihrer fundierten, staatlich anerkannten Ausbildung leisteten PTA seit Jahrzehnten einen wesentlichen Beitrag, weit über das hinaus, was häufig öffentlich anerkannt werde.

Daher sei es höchste Zeit, dass die Abda nicht länger an einem überholten Rollenverständnis festhalte, sondern aktiv Lösungen präsentiere, wie der PTA-Beruf zukunftsfähig und attraktiv gestaltet werden könne. Gerade in Zeiten von Fachkräftemangel sei es unverantwortlich, vorhandene Kompetenzen kleinzureden oder deren Potenzial ungenutzt zu lassen, schreibt der Verband.

Der BVpta fordert die Abda auf, in drei Fragestellungen konkret Stellung zu beziehen:

• Wie gedenkt die Abda, die Kompetenzen der PTA im Sinne einer modernen Apothekenpraxis anzuerkennen und zu nutzen?
• Welche konkreten Schritte werden unternommen, um die berufliche Weiterentwicklung und Eigenständigkeit der PTA zu fördern?
• Wie stellt die Abda sicher, dass die Versorgung der Bevölkerung auch in Zukunft gesichert bleibt, wenn der bestehende Fachkräftemangel ignoriert wird?

Außerdem fordert der Verband Preis zeitnah zu einem Gespräch auf, um gemeinsam tragfähige Lösungen zu entwickeln. „Ein bloßes Festhalten an alten Strukturen kann und darf nicht die Antwort auf die aktuellen Herausforderungen im Gesundheitswesen sein“, schließt der BVpta sein Schreiben.