Bundesgesundheitsministerin Nina Warken (CDU) hat bei einem Apothekenbesuch versprochen, dass die Übergangsregelung für die Verblisterung verlängert wird.
Die Ausgabe von patientenindividuell verblisterten Arzneimitteln soll weiter unbürokratisch möglich sein. Das hat Warken nach ihrem Besuch Ende Oktober bei der Kosmas Apotheke Mache in Ostfildern-Nellingen bekannt gegeben. So soll die zum Jahresende erneut auslaufende Übergangsregelung noch einmal verlängert werden, wonach auf die Übermittlung der genauen Chargenbezeichnung im Moment der Abrechnung von Medikamenten zur Verblisterung verzichtet werden kann.
Die Übergangsregelung war notwendig geworden, da die Chargen abgegebener Fertigarzneimittel den Krankenkassen übermittelt werden müssen, seit es das E-Rezept gibt. Diese Vorgabe ist jedoch im Rahmen der Verblisterung nicht bereits zum Abrechnungszeitpunkt umsetzbar, da die tatsächlich verwendete Charge erst zum Zeitpunkt der Verblisterung feststeht.
Daher hatten sich der Deutsche Apothekerverband (DAV) und der GKV-Spitzenverband 2023 auf eine zwei Jahre geltende Übergangsregelung verständigt, die in solchen Fällen eine einfachere Bezeichnung vorsieht. Eine technische Lösung, mit der die genaue Chargenbezeichnung auch in solchen Fällen problemlos möglich wird, ist aber auch nach einer ersten Verlängerung der Übergangsfrist bis zum Jahresende noch nicht absehbar. Die erste Frist war am 1. Juli ausgelaufen, am Jahresende läuft die Verlängerung aus. Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) will nun für die Sicherung der Arzneimittelversorgung von bundesweit mehr als 300.000 Patienten sorgen, die mit patientenindividuellen Arzneimittelblistern in Pflegeeinrichtungen versorgt werden.
„Die Ministerin ist nach Ostfildern gekommen, um hinzuhören, wo genau in der Praxis der Schuh drückt und hat umgehend reagiert“, so der Esslinger CDU-Landtagsabgeordnete Andreas Deuschle, der die Bundesministerin eingeladen hatte. „Das ist zupackende Politik für Apotheken, die wir brauchen, wenn wir unser Gesundheitswesen zukunftsfähig aufstellen wollen!“
Und Stephan Mache, Inhaber der Apotheke in Ostfildern, lobt: „Das ist die Art von lösungsorientierter, pragmatischer Politik, die wir als Vorort-Apotheken und auch die vielen Patienten, die sich tagtäglich auf uns verlassen, benötigen. Diese entschiedene Herangehensweise schreibt der Versorgungssicherheit der Bevölkerung einen höheren Wert zu als bloßen Abrechnungsmodalitäten mit den Krankenkassen.“
Die Kosmas Apotheke Mache gehört zu den ersten Apotheken in Deutschland, die vor über 15 Jahren mit der Verblisterung begonnen haben, und bietet dies heute in einem großen, professionellen Umfang an.