Messaging-Dienst wird abgeschaltet

Skype: Für Apotheke andere Kanäle wichtiger

, Uhr
Berlin -

Microsoft schaltet den Messaging-Dienst Skype ab. Vereinzelt werben Apotheken noch mit dem Kommunikationsangebot. „Skype war immer untergeordnet, wir haben es probiert“, sagt Daniel Siebert. Der Inhaber der Martinus Apotheke in Olpe setzt auf andere Kanäle.

Skype kam 2003 auf den Markt und wurde 2011 mit rund 160 Millionen Nutzerinnen und Nutzern für 8,5 Milliarden US-Dollar von Microsoft übernommen. Auch wenn über den 5. Mai hinaus die Skype-Wähltastatur für Bezahlkundschaft weiter bestehen bleibt, dürfte der Videotelefonie-Anbieter für Apothekenkund:innen Geschichte sein. Microsoft verweist auf sein Angebot über „Teams“.

Potenzial für Videoanrufe mit Apothekenkunden

Videotelefonie sei noch nicht in der Apotheke angekommen, sagt Siebert, der seit 2017 selbstständig ist. „Ich würde es gerne machen.“ Besonders bei den Pharmazeutischen Dienstleistungen (pDL) sieht er ein „Riesenpotenzial“. Da die Nachfrage jedoch gering sei, lohne sich der Aufbau einer Infrastruktur noch nicht. Über Skype habe er höchstens ein bis zwei Videotelefonate geführt, vereinzelt seien Nachrichten eingegangen. Die Werbung auf der Website für das Kommunikationsangebot wird er zeitnah entfernen.

Siebert zufolge spielt WhatsApp weiterhin eine große Rolle in der Apotheke. „Die Kunden wollen sofort eine Antwort haben“, sagt der Apotheker. „Der Kanal wird sogar immer wichtiger.“ Kundinnen und Kunden fragten etwa nach der Verfügbarkeit von Produkten oder bestellten Rx- sowie OTC-Arzneimittel. „Bei medizinischen Fragen muss man schauen, dass man sie in ein persönliches Gespräch umleiten kann.“ Auch E-Mail sei weiterhin ein wichtiger Kommunikationsweg.

TIM als WhatsApp-Alternative

Unter anderem für Apotheken wurde auch ein Messenger in der Telematikinfrastruktur (TIM) als zentrales, hochsicheres und datenschutzkonformes Angebot zur Kommunikation, Dateiübertragung und Videokommunikation geschaffen. Er soll vor allem die Kommunikation zwischen den Krankenkassen, die TIM im Zuge der „ePA für alle“ nutzen müssen, und ihren Versicherten verbessern. Für alle anderen Akteure ist die Nutzung anders als bei KIM (Kommunikation im Medizinwesen) freiwillig.

Guter Journalismus ist unbezahlbar.
Jetzt bei APOTHEKE ADHOC plus anmelden, für 0 Euro.
Melden Sie sich kostenfrei an und
lesen Sie weiter.
Bitte geben Sie eine gültige E-Mail-Adresse ein.
Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Mehr zum Thema
Niederschwelliges Angebot in Apotheken
Preis: Jetzt noch gegen Grippe impfen lassen
Beratung individuell anpassen
Vier Menschentypen in der Apotheke
Mehr aus Ressort
„Viele Apotheken prüfen Rezepte nicht sorgfältig“
Rezeptbetrug: Apothekerin kontert Bild
Neuordnung der Apothekenaufsicht
Verwaltungsvorschrift: QMS für Amtsapotheker