Inhaberin kritisiert Großhändler

„Künstlicher“ Engpass wegen Xarelto-Preissteigerung

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Berlin -

Stehen Preiserhöhungen bei Rx-Arzneimitteln an, horten Inhaberinnen und Inhaber gerne die betroffenen Präparate. Aktuell wird Xarelto (Rivaroxaban) von Bayer ab Juli teurer. Eine Inhaberin beklagt, dass sie zum Wochenende von drei Lieferanten nicht mit dem Gerinnungshemmer versorgt werden konnte: „Die Großhandlungen halten die Ware bewusst zurück“, sagt sie.

Die Apothekerin wunderte sich sehr, als Ende der Woche Xarelto plötzlich nicht zu bekommen war. Eine Nichtverfügbarkeit des Blockbusters sei nicht bekannt und so forschte sie in der Warenwirtschaft nach. „Pharmatechnik spielt die neuen Preise schon früh aus und ich habe gesehen, dass der Preis ab dem 1. Juli für die 20 mg Tabletten mit 98 Stück um 7 Euro steigt.“

Seit vier Tagen ist das Medikament nicht lieferbar. Es sei auffallend, dass kurz vor dem Monatswechsel weder Phoenix, Noweda noch AEP Xarelto verfügbar hätten. „Überall ist es defekt. Ich bin mir sicher, dass es Schlag Mitternacht ab Dienstag wieder verfügbar ist.“ Natürlich könne das nicht nachgewiesen werden, räumt sie ein. „Aber wenn ich in die Lager gehen würde, bin ich mir sicher, dass die Regale voll sind.“

Reimport verfügbar

Es handele sich um „künstliche Lieferengpässe“. Die Produkte werden wegen des höheren Preises nicht abgegeben. „Das hat nichts mit der Versorgung zu tun.“ Weil nichts zu bekommen sei, habe sie jetzt auf Reimporte zurückgegriffen.

Bereits im März habe es wegen einer Preissteigerung bei Mounjaro (Tirzepatid) keine Ware vom Großhandel gegeben. Auch bei Forxiga (Dapagliflozin) sei aufgefallen, dass vor dem Stichtag der Preiserhöhung keine Ware zu bekommen war. „Das nervt ohne Ende.“

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