In Steckborn fing alles an: Mit einem Fachwerkhaus beginnt die Geschichte von Zur Rose.Foto: Zur Rose
Der Jurist Walter Oberhänsli hatte die Immobilie gekauft und wollte unbedingt an eine Apotheke vermieten. Foto: Zur Rose
Er lernte Ärzt:innen aus der Region kennen und gründete mit ihnen Zur Rose.Foto: Elke Hinkelbein
Zunächst ging es um Medikament für dispensierende Ärzte. Foto: Zur Rose
Im Juni 1993 nimmt der Großhandel seinen Geschäftsbetrieb auf – drei Jahre später ist „Zur Rose“ bereits in der gesamten Deutschschweiz aktiv.Foto: Zur Rose
In Frauenfeld, 50 Kilometer nordöstlich von Zürich, wird 1999 ein neues Logistikzentrum mit einer Fläche von 4500 Quadratmetern eröffnet. Foto: Zur Rose
Hier gibt es genügend Kapazitäten, um Anfang 2001 als Versandapotheke mit der Direktbelieferung an Patienten zu beginnen.Foto: Zur Rose
Verschickt werden jahrelang nur verschreibungspflichtige Arzneimittel, denn in der Schweiz muss für den Versand von Arzneimitteln ein Rezept vorliegen.Foto: Zur Rose
Später lotet „Zur Rose“ mit Hilfe von Online-Ärzten die Dehnbarkeit der Vorschriften aus, bis das Modell gerichtlich untersagt wird.Foto: Zur Rose
2004 nimmt Zur Rose auch deutsche Kunden ins Visier: In Halle/Saale eröffnet das Logistikzentrum, das als Dienstleister der gleichnamigen Präsenzapotheke fungiert.Foto: APOTHEKE ADHOC
Die damalige Oberbürgermeisterin Ingrid Häußler freute sich über die Investoren aus der Schweiz.Foto: Ziegler
400 Arbeitsplätze versprach Oberhänsli der Politik, am Ende wurden nur knapp 100 Vollzeitstellen geschaffen.Foto: Zur Rose
Wie viel Fördergeld an Zur Rose floss, lässt sich heute nicht mehr rekonstruieren. Mindestens 5 Millionen Euro sollen es gewesen sein; der Kontakt lief über das Wirtschaftsministerium. Ein Darlehen über vier Millionen Euro kam außerdem von der Magdeburger Girozentrale der Norddeutschen Landesbank (Nord/LB). Stadt und Land hätten die Investition in Höhe von 20 Millionen Euro „offensiv begleitet“, heißt es ganz allgemein von der Investitions- und Marketinggesellschaft des Landes.Foto: Zur Rose
Dazu gehörte auch politische Rückendeckung: Als über die Konstruktion aus Apotheke und Logistikdienstleister vor den Gerichten gestritten wurde, setzte sich die Verwaltung massiv für die Interessen ihres Neuzugangs ein.Foto: APOTHEKE ADHOC
Am Ende wurde der Vertrag nachgebessert.Foto: APOTHEKE ADHOC
2006 kauft die Firmengruppe die tschechische Versandapotheke VfG, die sich auf OTC-Produkte zu Discountpreisen spezialisiert hat. 25 Millionen Euro zahlt Zur Rose an den Leipziger Marketingexperten Professor Dr. Christian Schleuning, der kurz darauf an seinem nächsten Projekt – dem Aufbau einer Apothekenkette – scheitern wird. Foto: APOTHEKE ADHOC
Später gerät Zur Rose in heftige Turbulenzen. Weil sich das Deutschlandgeschäft nicht wie geplant entwickelt – unter anderem zerschlägt sich eine Kooperation mit Plus/Netto – schreibt die Firmengruppe 2008 Verluste in Millionenhöhe. Foto: APOTHEKE ADHOC
Mitte 2009 pfänden die Banken sämtliche Vermögenswerte – die Ärzte-AG steht am Abgrund.Foto: APOTHEKE ADHOC
Rettung kommt ausgerechnet aus Deutschland: Im Januar 2000 hatte „Zur Rose“ gemeinsam mit Stada das Generikaunternehmen Helvepharm gegründet – als die Ärztegruppe als Versandhändler in Deutschland aktiv wurde, musste Stada auf Druck der Apotheker aussteigen. Nur 2,5 Millionen Euro zahlten die schweizerischen Ärzte im Juli 2006 für das 50-prozentige Aktienpaket – drei Jahre später verkaufen sie das Generikaunternehmen für 43 Millionen Euro an Sanofi.Foto: Helvepharm
Im Oktober 2012 wird DocMorris übernommen, Zur Rose zahlt nur 25 Millionen Euro an Celesio. Doch die Schulden lasten schwer. Foto: APOTHEKE ADHOC
2013 löst Zur Rose den Konkurrenten Europa Apotheek als Pick-up-Partner der Drogeriekette dm ab. Foto: APOTHEKE ADHOC
Kunden können ihre Bestellungen in der Filiale aufgeben und abholen.Foto: APOTHEKE ADHOC
Doch zwei Jahre später ist das Modell tot, die Terminals werden abgebaut.Foto: Elke Hinkelbein
Oberhänsli ist überzeugt, dass Zur Rose wachsen muss – und kauft zu Rekordpreisen Konkurrenten wie Apo-Rot, Eurapon, Medpex und Apotal. Foto: Elke Hinkelbein
Er holt Investoren an Bord, darunter die Unternehmerfamilie Frey und das saudische Königshaus.Foto: Zur Rose
2017 geht Zur Rose schließlich an die Börse, ein Jahr nach dem Konkurrenten Shop Apotheke.Foto: SIX
Bei der Generalversammlung 2019 fordern die Veteranen mehr Mitsprache, doch Zur Rose ist längst in der Hand von professionellen Investoren.Foto: APOTHEKE ADHOC
Oberhänsli und Verwaltungsratspräsident Professor Dr. Stefan Feuerstein wollen Zur Rose in eine neue Zeit führen. All ihre Hoffnungen ruhen auf dem E-Rezept.Foto: Zur Rose
Dann kommt Corona – und das Geschäft boomt wie nie zuvor. Jetzt wird es für Zur Rose zum Glücksfall, dass die alten Standorte noch nicht komplett zugunsten des DocMorris-Logistikzentrums in Heerlen aufgegeben wurden.Foto: DocMorris
In der Schweiz eröffnet Zur Rose derweil in Kooperation mit der Supermarktkette Migros erste Apotheken.Foto: Zur Rose
Neuer CEO soll Walter Hess werden.Foto: Zur Rose
Berlin
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Seit fast 30 Jahren sind schweizerische Ärzte auf Apothekenattacke. Was als Praxisgroßhandel begann, hat sich zur führenden Versandapotheke in Europa entwickelt. Dabei stand Zur Rose wegen der eigenen Risikobereitschaft mehrfach kurz vor dem Aus.
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