Allergien

Bei Heuschnupfen sofort Antihistaminika

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Berlin -

Der Pollenflug beginnt und immer häufiger kommen Heuschnupfenpatienten in die Apotheken. Experten empfehlen bei akuten Beschwerden, sofort Antihistaminika einzunehmen. „Allergiker sollten immer Tabletten für den Notfall dabei haben“, sagt etwa Professor Dr. Karl-Christian Bergmann von der Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF). Die wirkten bereits nach zehn Minuten.

„Früher machten die Allergietabletten müde, aber heute ist die Müdigkeit nach der Einnahme nicht mehr so stark“, sagt Bergmann. Je nach Stärke der Allergie können Betroffene täglich bis zu drei Tabletten nehmen. Das Medikament kann genommen werden, bis die allergieauslösenden Pollen nicht mehr fliegen. Eine Alternative zu Antihistaminika sei ein rezeptfreies Nasenspray mit Kortison. Nasenspülungen lindern Bergmann zufolge die Beschwerden nicht. Zuhause bleiben müssten die Betroffenen in der Regel nicht: Es gebe nur sehr wenige Patienten, die so starken Heuschnupfen hätten, dass sie nicht mehr auf die Straße gehen könnten, sagt Bergmann. Der letzte Schritt sei dann eine Behandlung mit verschreibungspflichtigen Kortisontabletten.

Bei Sonnenschein, steigenden Temperaturen und Wind werden vermehrt Pollen freigesetzt. „Wenn sich das Wetter so hält, fliegen noch circa bis zum 20. März Haselnuss- und Erlenpollen“, erläutert Bergmann. Ab Mitte März setze zudem in ganz Deutschland der Birkenpollenflug an.

Der Flug der Allergene beginnt demnach gegen sechs Uhr morgens, erreicht mittags seinen Höhepunkt und lässt dann zum Abend hin nach. Daher sollte man erst nachmittags lüften. „Ein Pollengitter vor dem Fenster hat eine recht große Wirkung“, sagt der Mediziner.

Auch eine rechtzeitig vorgenommene Hyposensibilisierung kann Allergikern helfen, beschwerdefrei durch den Frühling zu kommen. Wählt der Betroffene eine Hyposensibilisierung mit Tabletten, beginnt er idealerweise vier Wochen vor der Saison mit der Einnahme. Als Nebenwirkung trete leichter, aber ungefährlicher Juckreiz im Mundraum auf. Deutlich früher muss eine Hyposensibilisierung mit Spritzen beginnen. Bergmann rät, drei Monate vor der Pollensaison damit anzufangen.

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