Hygiene und Schutz

Narben nach der OP: Richtig gepflegt heilt besser

, Uhr
Berlin -

Nach einer Operation beginnt der Heilungsprozess – und damit auch die Pflege der Operationsnarbe. Eine gute Narbenversorgung ist entscheidend, um Infektionen zu vermeiden, die Heilung zu fördern und langfristig ein möglichst unauffälliges Narbenbild zu erzielen. Ein Überblick über die wichtigsten Maßnahmen rund um Hygiene, Schutz und Pflege.

Die richtige Hygiene ist essenziell, um eine Infektion der frischen Narbe zu verhindern. Schon kleinste Verunreinigungen können den Heilungsprozess stören oder verzögern. Deshalb ist es besonders wichtig, folgende Punkte zu beachten:

  • Vor jeder Berührung der Narbe sollten die Hände gründlich gewaschen und desinfiziert werden.
  • Wenn die behandelnde Ärztin oder der Arzt nichts anderes empfiehlt, wird der Verband regelmäßig gewechselt – je nach Zustand der Wunde täglich oder in längeren Intervallen.
  • Zur Wundabdeckung eignen sich in der Primärphase sterile Wundverbände.
  • Die Narbe sollte möglichst trocken und sauber bleiben. Duschen ist meist nach wenigen Tagen erlaubt, dabei sollten reizende Duschgels oder Seifen in direktem Kontakt mit der Narbe vermieden werden.
  • Krusten oder Fäden dürfen nicht eigenständig entfernt werden.

Achtung, empfindlich!

In den ersten Wochen nach der Operation ist die Narbe besonders empfindlich. Mechanische Reize, UV-Strahlung oder Reibung können die Narbenbildung negativ beeinflussen. Deshalb gilt:

  • UV-Schutz: Frische Narben sollten mindestens sechs Monate vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt werden. Ein hoher Sonnenschutzfaktor (SPF 50+) ist Pflicht.
  • Kleidung: Weiche, lockere Kleidung verhindert Reibung und Druck auf die Narbe.
  • Physische Belastung: Je nach Operationsgebiet sollten starke Dehnungen oder Bewegungen im Bereich der Narbe vermieden werden – das gilt insbesondere für Sport oder schweres Heben.
  • Wasser: Längere Bäder oder Saunagänge können die Haut aufweichen und die Wundheilung stören – diese sollten in der frühen Phase vermieden werden.

Warten, bis die Narbe geschlossen ist

Sobald die Wunde vollständig geschlossen ist, kann mit der aktiven Narbenpflege begonnen werden. Ziel ist es, die Haut geschmeidig zu halten, die Kollagenbildung positiv zu beeinflussen und das Risiko für wulstige oder verhärtete Narben zu minimieren.

Zur Pflege eignen sich Produkte mit Inhaltsstoffen wie Silikon, Dexpanthenol oder Allantoin. Diese können helfen, das Narbengewebe weich und elastisch zu halten. Auch sanfte Narbenmassagen können nach ärztlicher Rücksprache durchgeführt werden. Dadurch wird die Durchblutung gefördert und die Beweglichkeit der Haut verbessert. Die vollständige Narbenreifung kann bis zu 12 Monate oder länger dauern – regelmäßige Pflege zahlt sich daher langfristig aus.

Bei ungewöhnlichen Rötungen, Schwellungen oder Schmerzen sollte erneut eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Lesen Sie auch
Mehr zum Thema
Niederschwelliges Angebot in Apotheken
Preis: Jetzt noch gegen Grippe impfen lassen
Beratung individuell anpassen
Vier Menschentypen in der Apotheke
Mehr aus Ressort
Schürfwundenpflaster als Alternative?
Pimple Patches: Was sie können – und was nicht