Spastik ist ein häufiges und stark einschränkendes Symptom bei einer Multiplen Sklerose (MS). Medizinisches Cannabis gilt als eine wichtige Behandlungsoption, insbesondere zur Linderung der Muskelsteifheit und unkontrollierter Krämpfe.
Die wissenschaftliche Evidenz für medizinisches Cannabis ist bei der Behandlung der MS-bedingten Spastik am stärksten. Betroffene profitieren am meisten von der Linderung krankhaft erhöhter Muskelspannungen und Krämpfen. Die Arzneidroge kann als ergänzende Therapie in Betracht gezogen werden, wenn konventionelle Antispastika mit Wirkstoffen wie Baclofen oder Tizanidin, nicht ausreichend wirken.
Für die MS-Spastik ist in Deutschland der Wirkstoff Nabiximol zugelassen. Der Pflanzenextrakt aus Cannabis sativa wird als Mundspray zur symptomatischen Behandlung von mittelschwerer bis schwerer Spastik bei MS eingesetzt. Es ist ein standardisiertes Gemisch aus den Hauptwirkstoffen Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD) im Verhältnis von etwa 1:1. Die Kombination wirkt dabei muskelentspannend (THC) und entzündungshemmend sowie angstlösend (CBD).
Studienergebnisse bestätigen eine stark ausgeprägte subjektive Verbesserung der MS-bedingten Symptome. Im Rahmen eines systematischen Reviews randomisierten kontrollierten Studien (RCTs) mit Nabiximols kamen Forschende zum Schluss, dass die Behandlung mit Nabiximol wahrscheinlich zu einer Verbesserung der Spastizität führt und im Vergleich zu Placebo keine schwerwiegenden schädlichen Effekte hat. Patient:innen berichten demnach häufig von einer klinisch relevanten Besserung der Krampfsymptome und der damit verbundenen Schmerzen und des Schlafs.
Cannabis kann nicht nur bei der Linderung von Spastik helfen:
APOTHEKE ADHOC Debatte