„Sicher für 2“

Medikamente in der Schwangerschaft: Neue App soll helfen

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Saarbrücken -

Ist es eigentlich schädlich, wenn ich schwanger bin und im Frühling wie immer meine Tabletten gegen Heuschnupfen einnehmen will? Oder wenn ich schwanger werden möchte und wegen meiner Kopfschmerzen regelmäßig Schmerzmittel nehme? Wer in diesen Fragen unsicher ist, bekommt nun schnell und unkompliziert wichtige Hinweise dazu auf sein Handy oder Tablet: Die im Saarland entwickelte App „Sicher für 2“ kann ab sofort kostenlos heruntergeladen werden.

Das Gesundheitsministerium hat das Projekt mit 100.000 Euro unterstützt. „Gerade in den ersten Wochen der Schwangerschaft können manche Arzneimittel kritische Auswirkungen haben. Wir wollen für diese Gefahr sensibilisieren und über die kostenfrei verfügbare App werdende Eltern dabei unterstützen, potenziell ungeeignete Arzneimittel einfach zu identifizieren“, sagte Gesundheitsminister Magnus Jung (SPD).

Ein Ampel-System gibt einen ersten schnellen Eindruck, ob eine Verwendung unbedenklich oder gar gefährlich für das ungeborene Leben ist. Der Minister rät, die individuellen Risiken und Nebenwirkungen im Anschluss mit einer Ärztin beziehungsweise Arzt oder in einer Apotheke zu besprechen.

Schnelle Info per Barcode-Scan

Der Anstoß für das Projekt stammt von Professor Daniel Grandt, Autor des Arzneimittelreports der Krankenkasse Barmer und Experte im Bereich Arzneimitteltherapiesicherheit. Er habe das bisher unzureichend kontrollierte Risiko für ungeborene Kinder durch Analysen von Krankenkassendaten beschrieben und begleite das Projekt.

Wichtiger Bestandteil dieser Initiative ist laut Ministerium die App „Sicher für 2“ der RpDoc Solutions GmbH aus Saarbrücken, die es werdenden Eltern zum Beispiel per Barcode-Scan ermöglicht, zu überprüfen, ob die Arzneimittel für die Anwendung in der Schwangerschaft geeignet sind.

Neben der Software-Firma waren auch die Kassenärztliche Vereinigung, der Hausärzteverband, die Ärztekammer, Landesverbände der Fachärzte für Frauenheilkunde, Neurologie und Dermatologie, die Apothekerkammer des Saarlandes sowie das Barmer-Institut für Gesundheitssystemforschung, das Aktionsbündnis Patientensicherheit und das Bundesgesundheitsministerium am Projekt beteiligt.

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