Verhandlungen mit Großhandel

Handelsspanne: „Rechnungen ganz genau anschauen“

, Uhr
Berlin -

Inhaberinnen und Inhaber sollten sich vor allem die Rechnungen der pharmazeutischen Großhändler regelmäßig ganz genau anschauen. „Die Apotheke muss so einkaufen, dass sie unter der verhandelten Handelspanne bleibt,“, erklärt Carolin Arndt, Inhaberin der Eulen-Apotheke in Schöppenstedt. „Hier geht oftmals Rohertrag verloren.“

Die Einkaufskonditionen der Apotheken sind meist vielschichtig. Eines der Instrumente der Großhändler ist der Handelsspannenausgleich: Die sogenannte Handelsspanne besagt einen maximalen Durchschnittspackungswert, oft in Prozent ausgedrückt, zu welchem die Apotheke pro Monat beim Großhandel einkaufen kann. Andernfalls ist eine Strafe in Form des Handelsspannenausgleichs zu zahlen.

Handelsspannenausgleich in der Praxis

„Die Apotheke muss so einkaufen, dass sie unter der verhandelten Handelspanne bleibt“, erklärt Arndt. „Dieser Wert bezieht sich prozentual auf den Einkaufswert oder auf den durchschnittlichen Packungswert, das kommt auf die Verhandlung an.“ Fakt ist jedoch, dass der Durchschnitt nach oben gezogen wird, wenn die Apotheke in einem Monat mehrere höherpreisige Arzneimittel unter der Hochpreisschwelle bestellen musste. „Ich als Inhaberin bezahle dann ‚Strafe‘ in Form des Handelsspannenausgleichs, deswegen lohnt es sich, die Rechnungen genau anzusehen.“

Wichtig ist es einen Überblick darüber zu erhalten, was jeden Monat an Handelsspannenausgleich gezahlt werde. „Hier geht der Apotheke viel an Rohertrag verloren, mitunter 500 bis 1000 Euro“, erklärt die Inhaberin. Das Ziel müsse also sein, zunächst den Status quo zu ermitteln: Was ist der Ziel-Umsatz, der erreicht werden muss und welche Handelsspanne ist vereinbart? „Kann ich dazu eine Angabe in meiner Warenwirtschaft hinterlegen?“ In den verschiedenen Programmen bestehe laut Arndt überall die Möglichkeit, genau das festzulegen.

Optimierungsstrategien aus der Praxis

Ein Beispiel: Ist am 20. des laufenden Monats ersichtlich, dass der festgelegte Schnitt bereits überschritten wurde, ist es von Vorteil, beim Großhandel mehr kleinwertige Packungen zu bestellen. Höherpreisige Arzneimittel unter der Hochpreisschwelle hingegen sollten dann nach Möglichkeit zum Zweitlieferanten geschoben werden. „Ebenso wichtig ist es, dem eigenen Team transparent zu machen, was der Handelsspannenausgleich überhaupt bedeutet.“

Denn: „Viele kenne zwar den Begriff, wissen aber nichts damit anzufangen. Das ist jedoch für die Apotheke essentiell, denn es geht um viel Geld.“ Deswegen müssten vor allem PKA genau wissen, zu welchen Konditionen die Apotheke einkaufe, sonst sei die Überraschung im Nachhinein groß.

Ein weiterer Hebel ist laut Arndt das Nutzen von Reimporten, da hier in der Regel kein Handelsspannenausgleich zu zahlen ist. Spannendes Thema? Noch mehr dazu gibt es im APOTHEKE ADHOC WEBINAR „Apotheken wirtschaftlich neu denken“.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Mehr aus Ressort
Kosten sparen, Beschaffungszeiträume nutzen
Importe vs. Original: „Benötigen Sie es heute?“

Entdeckt unsere Artikel-Datenbank

Aktuelle Themen, die euren Apothekenalltag bewegen, von Brancheneinblicken bis hin zu praxisnahen Tipps – immer auf dem neuesten Stand! Mehr dazu...

Erfahrt mehr über unser Angebot

Profitiert von einem umfangreichen Produktportfolio mit über 1.600 Rx-Arzneimitteln, zahlreichen Rabattverträgen sowie persönlicher und kompetenter Beratung, um den Rohertrag eurer Apotheke zu steigern. Mehr dazu...