Duschgels, Gesichtsreinigung, Handseife: Syndets haben klassische Seifen in vielen Bereichen verdrängt. Sie reinigen gründlich, schonen den Säureschutzmantel und sind pH-hautneutral – ein klarer Vorteil für empfindliche, stark beanspruchte oder erkrankte Haut. Ob es sich um Syndet oder Seife handelt, wird oft schon mit einem Blick auf Etikett oder Umverpackung klar.
Klassische Seife reinigt zuverlässig; ihr hoher pH-Wert, die starke Lösung hauteigener Lipide und die Veränderung von Hautproteinen können jedoch die Hautbarriere deutlich schwächen. Das kann bestehende Hautprobleme wie Lipid- und Strukturproteinmangel, eine unregelmäßig aufgebaute Hornschicht oder entzündliche, rissige Haut verschlimmern. In solchen Fällen verstärkt Seife Trockenheit und Reizanfälligkeit.
Eine schonendere Alternative sind synthetische Detergenzien, kurz Syndets. Sie bestehen aus gezielt hergestellten Tensiden, die wirksam reinigen, dabei aber den Säureschutzmantel weniger angreifen. Sie erhalten mehr Hautlipide, schonen Eiweißstrukturen in der Hornschicht und können gezielt mit pflegenden oder rückfettenden Inhaltsstoffen kombiniert werden. Im Gegensatz zu Seife, die durch die Reaktion von Fetten oder Ölen mit Lauge entsteht und meist einen alkalischen pH-Wert hat, liegen Syndets im Bereich des natürlichen Haut-pH.
Heute basieren die meisten modernen Duschgels, flüssigen Handseifen und Waschlotionen ganz oder teilweise auf Syndets. In Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen und bei Hautärzten gehören sie seit den fünfziger Jahren zum Standard, zunächst vor allem bei Hauterkrankungen wie atopischer Dermatitis, Schuppenflechte oder Ekzemen. Mittlerweile werden sie auch für empfindliche oder trockene Haut, für Säuglinge, ältere Menschen sowie bei häufiger Handwäsche oder starker Hautbelastung empfohlen – etwa in Pflegeberufen oder in der Gastronomie.
Bei echter Seife stehen in der Liste der Inhaltsstoffe fast immer Natriumsalze von Fettsäuren, zum Beispiel Sodium Olivate aus Olivenöl, Sodium Tallowate aus Rindertalg oder Sodium Cocoate aus Kokosöl. Diese entstehen durch die Verseifung von Fetten oder Ölen mit Natronlauge und verleihen der Seife ihren typischen, eher alkalischen pH-Wert.
Enthält das Produkt dagegen ausschließlich synthetische Tenside wie Sodium Cocoyl Isethionate, Sodium Laureth Sulfate, Disodium Lauryl Sulfosuccinate oder Sodium Lauroyl Glutamate, handelt es sich um ein Syndet.
Darüber hinaus lassen sich Syndets an folgenden Beschreibungen auf der Umverpackung erkennen:
Typische Eigenschaften in der Anwendung sind:
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