Apothekenhonorar

„ÜberlegFix“ für Politiker

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Berlin -

In der Honorardebatte sind die Fronten verhärtet: Die ABDA-Spitze konnte Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) nicht zu inhaltlichen Zusagen bewegen. Weitere Treffen sollen folgen, auch „Aktionen“ werden laut ABDA derzeit diskutiert. Lutz Engelen, Vorsitzender des PR-Ausschusses der ABDA und Kammerpräsident in Nordrhein, will nicht länger warten und startet zu Hause seine eigene Kampagne.

 

Engelen hat an alle Bundestags- und Landtagsabgeordneten aus Nordrhein-Westfalen einen Brief inklusive eines selbst entworfenen Medikaments verschickt. Die aus Traubenzucker bestehenden Tabletten mit dem Namen „ÜberlegFix“ und den Wirkstoffen „100 Prozent Einsicht“ und „100 Prozent Überzeugung“ werden samt Beipackzettel geliefert. Darin listet die Kammer ihre Argumente auf.

Das Präparat soll „den Politikern auf humorvolle und charmante Weise helfen, mögliche Vorurteile gegenüber der Honorierung von Apothekenleistungen abzubauen“.

Die geplante Honoraranhebung sei völlig unzureichend, kritisiert Engelen. „Die Uhren stehen auf fünf vor zwölf, und es wird dringend Zeit, dass die Apotheker mit ihrer Aktion auf die Missstände bei der Honorierung ihrer Leistungen aufmerksam machen“, so Engelen.

 

 

„Die Apothekerschaft fordert eine Nachbesserung des vorgelegten Entwurfs“, heißt es in der Packungsbeilage. Zu den gestiegenen Kosten käme die Steigerung der Tariflöhne für das Apothekenpersonal um über 18 Prozent. Ein Anstieg der Vergütung um 3 Prozent nach achtjährigem Stillstand lasse die berechtigten Interessen der Apotheker und die der Verbraucher an einer guten Arzneimittelversorgung außer Acht.

Durch die Sparmaßnahmen der vergangenen Jahre gerieten immer mehr Apotheken in die roten Zahlen und müssten schließen. Im Kammerbezirk Nordrhein stünden in den ersten sechs Monaten einer Neugründung fast vier Schließungen gegenüber, heißt es in dem Schreiben.

Die Zahl der Apotheken sei auf dem niedrigsten Stand seit über zehn Jahren. „Bitte setzen sie sich für eine faire Honorierung des Berufsstandes ein, die der hohen heilberuflichen und auch wirtschaftlichen Verantwortung der öffentlichen Apotheken für unsere Gesellschaft gerecht wird“, so Engelen.

 

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