Federführend hat die Techniker Krankenkasse (TK) zusammen mit der Handelskrankenkasse (hkk) und der Hanseatischen Krankenkasse (HEK) die erste Ausschreibung für Rabattverträge über 14 umweltrelevante Wirkstoffe mit Umweltfokus beendet – darunter Antibiotika und vom Umweltbundesamt als sogenannte Spurenstoffe geführte oder für die Kommunalen Abwasserrichtlinie (KARL) bedeutsame Substanzen. Belohnt werden Unternehmen mit nachhaltiger Wirkstoffproduktion und sauberen Produktionsbedingungen für Antibiotika.
Für zwölf der 14 umweltrelevanten Wirkstoffe konnten Bonus-Rabattverträge geschlossen werden. Die Zuschläge werden für einen Zeitraum von maximal 24 Monaten erteilt. Startdatum ist frühestens der 1. April 2026. Das Ende ist einheitlich auf den 31. März 2028 festgelegt.
Hersteller haben zwei Möglichkeiten, Boni zu erlangen. Zum einen wird eine umweltzertifizierte Wirkstoffproduktion – nachzuweisen per ISO 14001- oder EMAS-Zertifikat – belohnt und zum anderen wird ein zusätzlicher Bonus für die Einhaltung spezifischer Abwassergrenzwerte im Produktionsabwasser bei antibiotischen Wirkstoffen gewährt. Die Nachweise für den Umweltbonus müssen nicht zu Vertragsbeginn vorliegen, sondern können über die gesamte Laufzeit eingereicht und für die Zukunft geltend gemacht werden, heißt es von der TK. Für die Mehrheit der bezuschlagten Wirkstoffe haben die Hersteller bereits Nachweise einer umweltfokussierten Produktion angekündigt beziehungsweise eingereicht.
Für Vancomycin Hartkapseln und Pamidronsäure konnten keine Zuschläge vergeben werden.
Insgesamt gingen bei der TK 61 Angebote von 25 Bietern für die Ausschreibung mit Umweltfokus ein. „Über 50 Interessenten haben sich für das Vergabeverfahren freigeschaltet und damit ihre Bereitschaft zu umweltbewusstem Handeln signalisiert. Ein wichtiger erster Schritt“, so Thomas Ballast, stellvertretender TK-Vorstandsvorsitzender.
APOTHEKE ADHOC Debatte