Junge Menschen besonders gefährdet

Syphilis auf dem Vormarsch

, Uhr aktualisiert am 03.09.2025 08:45 Uhr
München -

Während Hepatitis-B-Infektionen in Bayern zuletzt leicht zurückgingen, erkranken mehr Menschen an Syphilis. „Deshalb ist es wichtig, den eigenen Impfstatus zu überprüfen“, betonte Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) im Vorfeld des Welttags der sexuellen Gesundheit. Gerade bei jungen Erwachsenen sei der Impfstatus oft unklar.

Die Zahl der Syphilis-Fälle in Bayern ist zuletzt gestiegen. Im vergangenen Jahr seien 1512 Fälle der sexuell übertragbaren Krankheit bekanntgeworden, teilte Gerlach mit. 2023 waren es demnach 1455 – und im Jahr 2022 sogar nur 1387. Eine unbehandelte Syphilis-Infektion kann schwere Organschäden verursachen und das Gehirn angreifen. „Die Zahl der Syphilis-Fälle im Freistaat ist in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Dies zeigt, dass die Infektionsrisiken nicht unterschätzt werden sollten“, stellte Gerlach klar.

Die Zahl der gemeldeten HIV-Neudiagnosen sank den Angaben zufolge in Bayern von 645 im Jahr 2023 auf 586 im Jahr 2024. Dies sei jedoch kein Grund zur Entwarnung, da zwischen einer HIV-Infektion und deren Diagnose einige Monate bis Jahre vergehen können. Gerlach erläuterte: „In der Altersgruppe der 25- bis 44-Jährigen ist die Zahl der Neudiagnosen am höchsten. Eine HIV-Infektion und AIDS sind zwar mittlerweile behandelbar, aber noch immer nicht heilbar. Es ist deshalb wichtig, sich konsequent vor einer Infektion mit dem HI-Virus zu schützen.“

Impfstatus dringend überprüfen

Die Zahl der Hepatitis-B-Fälle ist in Bayern zuletzt von 4366 Fällen im Jahr 2023 auf 4025 Fälle im Jahr 2024 gesunken. 2022 lag die Zahl allerdings mit 2950 Fällen schon einmal niedriger. „Hepatitis B ist hoch ansteckend und kann unbehandelt zu Leberkrebs führen“, betonte Gerlach.

„Deshalb ist es wichtig, den eigenen Impfstatus zu überprüfen. Junge Erwachsene haben oft nicht den Überblick, welche Impfungen sie als Kind bekommen haben. Gerade diese Altersgruppe ist jedoch besonders gefährdet, sich mit einer sexuell übertragbaren Krankheit zu infizieren.“ Das gilt laut Gerlach auch für den Schutz vor Humanen Papillom-Viren (HPV), die verschiedene Krebs-Arten – insbesondere Gebärmutterhalskrebs – verursachen können.

In Deutschland erkranken laut RKI jedes Jahr rund 1600 Männer und circa 6250 Frauen an Krebs durch HPV. Den größten Anteil hat dabei der Gebärmutterhalskrebs, an dem in Deutschland pro Jahr etwa 1500 Frauen sterben. Zwar wären die meisten dieser Erkrankungen durch eine frühzeitige Impfung vermeidbar; in Bayern sind jedoch weniger als die Hälfte der 15-jährigen Mädchen und nur knapp über ein Viertel der 15-jährigen Jungen vollständig gegen HPV geimpft.

HPV: „Je früher, desto besser“

„Die Ständige Impfkommission empfiehlt die HPV-Impfung für alle Mädchen und Jungen zwischen 9 und 14 Jahren“, erklärte Gerlach. „Falls die Impfung nicht bis zum Alter von 14 Jahren erfolgt ist, sollte diese bis zum 18. Geburtstag nachgeholt werden. Hier gilt: je früher, desto besser.“ Die Gesundheitsministerin stellte klar, dass nach Einschätzung von Expertinnen und Experten auch Personen über 18 Jahren noch von einer nachträglichen Impfung profitieren können.

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