Arzneimittelpreisverordnung

Pro Generika verteidigt Stellungnahme

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Zwischen dem Pharmaverband Pro Generika und dem privaten Großhändler von der Linde ist es zu Unstimmigkeiten gekommen. Hintergrund ist die Stellungnahme von Pro Generika an das Bundeswirtschaftsministerium. Darin hatte der Verband die Forderung der Großhändler nach einem Logistik-Fixzuschlag abgelehnt. Von der Linde hatte in der Argumentation eine „klare Kampfansage“ an Apotheker und Großhändler gesehen und die Mitgliedsunternehmen von Pro Generika angeschrieben.

Von der Linde kritisierte, dass Pro Generika auf eine „konzeptionelle Neurordnung der Arzneimittelversorgung“ dränge, einhergehend „mit einer umfassenden Deregulierung“. Der Branchenverband hatte zudem den Sinn einer Arzneimittelpreisverordnung (AMPreisV) angezweifelt, sollte der Europäische Gerichtshof (EuGH) das Fremd- und Mehrbesitzverbot zu Fall bringen.

Pro Generika-Geschäftsführer Peter Schmidt fühlte sich missverstanden und stellte in seiner Antwort an von der Linde klar, „ohne Wenn und Aber sowohl zum Fremd- und Mehrbesitzverbot als auch zur Preisbindung der Zweiten Hand“ zu stehen. In der Stellungnahme sei lediglich ein Worst-Case-Szenario entworfen worden, so Schmidt. Er gehe davon aus, dass Apothekenketten von einer AMPreisV mehr profitieren würden als unabhängige Apotheker, sagte er gegenüber APOTHEKE ADHOC: „Wollen wir denn, dass Ketten höhere Margen bekommen als Apotheker und der Großhandel? Nein, das wollen wir nicht.“ Er räumte aber ein, dass ein Wegfall der AMPreisV die Durchsetzung von Apothekenketten zunächst begünstigen würde.

Den Streit mit von der Linde will Schmidt möglichst schnell beilegen: „Ich habe kein Interesse an Grabenkämpfen“, sagte er. Für existenzielle Sorgen des Großhandels habe er durchaus Verständnis. Doch habe Pro Generika in Gesprächen stets klargestellt, dass die Mitgliedsunternehmen gegen den Phagro-Vorschlag seien - zumindest bis zum EuGH-Entscheid.

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