Ministerium lässt Visavia prüfen Patrick Hollstein, 13.09.2007 10:53 Uhr
Berlin -
Mittlerweile hat das BMG in einem Schreiben die Landesbehörden aufgefordert, dem Automaten bei der Überwachung der Apotheken besondere Aufmerksamkeitz zu schenken. Man will Erfahrungen sammeln und ist interessiert an der Auffassung der anderen Behörden und deren Einschätzung, ob eine solche Abgabe rechtmäßig sei.
Laut BMG handelt es sich bei dem zu überprüfenden Automaten um das "visavia 24/7 Service-System". Im Ministerium gibt man sich mindestens erstaunt über die Werbeformeln des Unternehmens. Da ist von der "Apotheke mit Fernsteuerung" und "Service ohne Stress" die Rede. Interessant sei das System als "personaloptimiertes Hilfsmittel für umsatzschwache Randzeiten", wirbt der Hersteller bereits seit längerem.
Rowa-Geschäftsführer Dirk Wingenter begrüßte gegenüber APOTHEKE ADHOC ausdrücklich die Diskussion durch die zuständigen Bundes- und Landesbehörden. Der aktuellen Gesetzeslage zufolge sei eine Abgabe von OTC- und Freiwahlprodukten über das visavia-Terminal unter Zugrundelegung verschiedener Gerichtsentscheidungen wie das Urteil zum Autoschalter vom April 2005 rechtlich abgesichert, so Wingenter. Maßgeblich für die Betreibung seien die in den einzelnen Bundesländern geregelten Ladenöffnungszeiten. Auch zahlreiche Stellungnahmen zu visavia, unter anderem von einer Landesapothekerkammer, bestätigten diese Ansicht.
Deutschlandweit sind nach Angaben von Rowa bislang 15 Automaten installiert. Das Unternehmen mit Sitz im rheinland-pfälzischen Kelberg plant kurzfristig sogar, dass mehrere Visavia-Systeme von einer einzigen Person betreut werden können. So genannte Service-Center-Pharmazeuten sollen dann die formale Vertretung des jeweiligen Apothekers übernehmen. Das Service-Center, das von Rowa betrieben wird, soll in zwei Wochen auf der EXPOPHARM exklusiv vorgestellt werden.
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