Apothekenhonorar

Linz: Rösler und Bahr haben Angst

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Hannover -

Die von Bundeswirtschaftsminister Dr. Philipp Rösler (FDP) geplante Erhöhung des Apothekenhonorars um 25 Cent wird nach Ansicht von Magdalene Linz, Kammerpräsidentin in Niedersachsen, ein Massensterben von Apotheken verursachen. „Nach dem Ärztemangel wird dann auch ein Apothekermangel insbesondere in ländlichen Regionen unvermeidbar sein“, so Linz.

 

Die Erhöhung auf 8,35 Euro sei „ein Schlag ins Gesicht aller Pharmazeuten“, sagte Linz. Die Apotheker fordern stattdessen eine Anhebung des Zuschlags auf 9,14 Euro. „Um die Kostensteigerungen der vergangenen Jahre nur ansatzweise auffangen zu können, muss der Zuschlag mindestens auf 8,90 Euro steigen.“

Ein Großteil der Apotheken in Deutschland stehe finanziell mit dem Rücken zur Wand und könne die flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln nicht mehr aufrechterhalten. Der Politik seien die Probleme der Apotheker sehr wohl bekannt, sagte Linz. Rösler und Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) hätten jedoch Angst, für die „berechtigte Forderung“ einzustehen, weil die FDP tief in der Krise stecke.

„Sie haben Angst, dass die Erhöhung dann als Geschenk für Apotheker und als Klientelpolitik kritisiert wird“, so Linz. Nachdem die letzte Erhöhung der Vergütung aus dem Jahr 2004 stamme und die laufenden Kosten der Apotheker seither massiv angestiegen wären, sei sie berechtigt. Politik müsse auch das „Rückgrat“ haben, dafür einzustehen.

Linz appellierte, die „nachweisbaren Berechnungsfehler“ im Entwurf aus dem Hause Rösler zu korrigieren. Für den Fall, dass der Entwurf am Ende als Gesetz zum Tragen kommt, prognostizierte Linz den schwarz-gelben Koalitionen im Bund und in Hannover „eine Quittung“ bei Landtags- und Bundestagswahl. „Wir Apotheker haben einen direkten Kontakt zu den Menschen, und diese unterstützen uns.“ Eine weitere Schwächung der Apotheken würden die Wähler nicht tolerieren.

 

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