Eine krisenfeste Gesundheitsversorgung ist in der vergangenen Jahren immer mehr zum Thema geworden, vor allem seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine. Dass bei den vielfältigen Aufgaben in Krisenzeiten auch Apotheken eine Rolle spielen, kündigte bereits der frühere Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) an. Wie eine solche Versorgung – unter anderem mit Arzneimitteln – aussehen könnte, besprach die Spitze der Bundesapothekerkammer (BAK) am Montag unter anderem mit der Bundeswehr.
Am Montag fand in Berlin das Symposium „Gesundheitsversorgung in der Landesverteidigung“ des Zentralen Sanitätsdienstes der Bundeswehr statt. Hierzu waren Vertreter:innen von Bundeswehr, Politik, Gesundheitswesen und verschiedenen Standesorganisationen eingeladen. Diskutiert wurde, wie die Gesundheitsversorgung im Verteidigungsfall aufrechterhalten werden könne.
Für die BAK waren Präsident Dr. Armin Hoffmann und Vizepräsidentin Franziska Scharpf in Berlin dabei. Wie eine resiliente Versorgung mit Arzneimitteln und Medizinprodukten im Verteidigungsfall gelingt, war hier ihr Thema: „Apotheken sind systemrelevant – in der Fläche, in der Krise und im Ernstfall. Sie leisten einen entscheidenden Beitrag zur gesamtstaatlichen Resilienz“, hieß es anschließend zum Termin. „Wir danken Generaloberstabsarzt Dr. Ralf Hoffmann und dem Organisationsteam der Bundeswehr für die Einladung und die Möglichkeit zum konstruktiven Austausch“, so Scharpf und Hoffmann.
Der Bundeswehr ging es bei dem Termin darum, die verschiedenen Zuständigkeiten zusammenzubringen und das komplexe deutsche Gesundheitssystem auf ein Kriegsszenario vorzubereiten, wie Hoffmann erklärte. Laut dem wehrmedizinscher Berater des Verteidigungsministers wird die Bundeswehr hierfür gerne den Rahmen bieten, brauche aber die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Akteuren. „Das geht nur gemeinsam“, so Hoffmann – immerhin geht das Ernstfallszenario von 1000 Verwundeten pro Tag aus.
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