APOTHEKE ADHOC Umfrage

Jeder Dritte würde sich ausziehen

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Berlin -

Die Proteste der Apotheker gegen geplante Honoraranpassung um 25 Cent sind vielfältig: Flyer, Demos, Schaufenster-Dekoration – und zuletzt Aktfotos. Zwei Apothekerinnen haben sich textilfrei hinter einem Apotheken-A ablichten lassen, um auf die Lage der Apotheken aufmerksam zu machen. Von den Kollegen gibt es ganz überwiegend Beifall.

 

Bei einer Umfrage von APOTHEKE ADHOC begrüßten drei Viertel der Teilnehmer die Aktion. Mehr als jeder Dritte (36 Prozent) würde sogar mitmachen. 40 Prozent der Apotheker halten den Aktprotest zwar für eine gute Idee, würden aber nicht selbst die Hüllen fallen lassen. Doch es gibt nicht nur Zustimmung: 15 Prozent halten nackte Tatsachen für eher geschmacklos und 8 Prozent sind der Ansicht, dass solche Aktionen nichts bringen.

An der Umfrage nahmen vom 17. bis 19. August insgesamt 781 Leserinnen und Leser von APOTHEKE ADHOC teil.

Ganz neu ist die Idee mit den Fotos übrigens nicht: Bereits im Februar hatte Apotheker Johannes Ertelt seiner Apothekerkammer in Baden-Württemberg eine solche Protestaktion vorgeschlagen. „Nichts als die NACKTE WAHRHEIT!“, so seine Idee für die Kampagne 2013. Doch die Kammer habe abgewunken, auch aus Zweifel, ob die Aktion bei den Apotheken gut ankommen würde. Außerdem hatte die Kammer gerade ihre eigene Kampagne gestartet.

Ertelt hatte seinen Vorschlag noch vorsichtig mit den Worten: „Bitte nicht lachen“ unterbreitet. Neben den nackten Apothekern sollte seine Kampgane auch die nackten Zahlen zu den Apotheken liefern. Entsprechende Fotos von Patienten hätten in der Kampagne auf Probleme bei der Datensicherheit aufmerksam machen können, Stichwort eGK. Zumindest aktuell scheint die Bereitschaft für derlei drastische Maßnahmen vorhanden zu sein.

Apothekerin Gabriela Aures hat ein Poster von sich nicht nur in der eigenen Apotheke aufgehängt, sondern an Kollegen verschickt. Insgesamt 20 Plakate sind jetzt im Umlauf, fünf davon hat alleine der Landesapothekerverband von ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf bestellt.

 

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