Facharzttermine

KBV gegen „starre Zwangsregelung“

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Berlin -

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) unter ihrem neuen Chef Dr. Andreas Gassen stemmt sich weiter gegen eine Regulierung der Vergabe von Facharztterminen durch die Politik. Die Große Koalition will Patienten garantieren, künftig nicht länger als vier Wochen auf eine Behandlung beim Facharzt warten zu müssen. Im Koalitionsvertrag ist vorgesehen, bei den Kassenärztlichen Vereinigungen Servicestellen einzurichten, die die Organisation der Termine übernehmen.

Die Ärzte lehnten eine „starre Zwangsregelung“ zur Reduzierung von Wartezeiten auf Facharzttermine ab, heißt es in einem Positionspapier, das die Vertreterversammlung der KBV jetzt veröffentlicht hat. „Das Ansinnen, freiberuflichen Unternehmern ins Terminmanagement hineinzureden, finde ich befremdlich“, sagte Gassen.

Außerdem werde das Problem übertrieben: „Zwei Drittel der Bundesbürger erhalten entweder sofort oder innerhalb von drei Tagen einen Termin“, heißt es im Positionspapier. Das habe eine repräsentative Versichertenbefragung der KBV im Jahr 2013 gezeigt. Danach seien die Versicherten mit der Terminsituation sehr zufrieden.

Zwar könne es immer wieder längere Wartezeiten geben. Häufig handele es sich dabei aber um Facharzttermine, bei denen keine Eile bestehe, zum Beispiel bei Vorsorgeuntersuchungen, Routinekontrollen oder beim Einholen von Zweit-, Dritt- oder Viertmeinungen. Überlange Wartezeiten könnten zudem durch den Ärztemangel sowie durch eine fehlende Patientensteuerung entstehen, so die KBV.

Die Ärzte schlagen nun Alternativen zur Regulierung durch die Politik vor: Die KBV werde ein geeignetes Modell als regionale Selbstverwaltungslösung entwickeln, das in eiligen Fällen nach den medizinischen Erfordernissen eine zügige Behandlung beim Facharzt ermögliche.

Die Finanzierung müsse außerhalb der morbiditätsbedingten Gesamtvergütung erfolgen. Ein solches Management-Verfahren innerhalb der etablierten Strukturen würde zudem dazu beitragen, dass es von Ärzten und Patienten gleichermaßen akzeptiert werden kann.

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