Die gesundheitspolitische Sprecherin der Union, Simone Borchardt, sowie der Bundestagsabgeordnete Florian Oest haben gestern die Rosen-Apotheke in Görlitz besucht. Inhaberin Anne Schöneich gab den beiden CDU-Politikern einen Einblick in den Alltag und die Arbeitsweise der Apotheke. Im Anschluss an die Führung nahmen Borchardt und Oest an einem Stammtisch mit weiteren Apothekerinnen und Apothekern aus der Region teil.
„Zunächst einmal haben sich die Politiker in der Apotheke ein Bild von der Lage machen können“, berichtet Schöneich. Auch die Rezepturherstellung habe man sich angeschaut und über die alltäglichen Probleme wie Lieferengpässe oder Schwierigkeiten im Zusammenhang mit dem E-Rezept gesprochen. „Wir haben gezeigt, was im Alltag in der Apotheke passiert.“
Der Stammtisch fand im Seminarraum über der Humboldt-Apotheke von Inhaberin Stefanie Scheibe-Mimus statt. Organisiert hatten ihn Scheibe-Mimus und Schöneich gemeinsam. Neben den beiden Inhaberinnen waren rund 20 weitere Apothekerinnen und Apotheker aus dem Landkreis sowie Maret Hoffmann und Birgit Schleicher von der Kammer sowie Susanne Donner vom Verband anwesend gewesen.
„Wir sind dort in den Austausch gegangen, dabei ging es natürlich auch grundlegend um die Anpassung des Fixums – aber nicht nur darum, sondern um das ganzheitliche Problem“, erklärt Schöneich. Es wurde unter anderem über Tariflohnsteigerungen gesprochen, die ohne eine gleichzeitige Steigerung des Fixums nur schwer zu stemmen seien.
Ein weiteres Thema sei die Situation der Landapotheken gewesen. Die Lage verschärfe sich dort, weil Arztpraxen vermehrt schließen oder nicht nachbesetzt würden. „Wenn die Verschreiber fehlen, dann wird es auch für die Apotheken eng – wir brauchen wieder mehr Verschreiber auf dem Land“, so Schöneich.
Auch der Wegfall der Skonti bei Großhändlern sei erneut zur Sprache gekommen. „Wir sollten selbst verhandeln können, und hier nicht einen Riegel vorgeschoben bekommen“, sagt Schöneich. Zudem forderten die Anwesenden ein Rx-Versandverbot.
Ebenfalls diskutiert wurde der Umgang mit Ausfällen der Telematikinfrastruktur (TI). „Am Ende sind wir es, die es ausbaden müssen, wenn die Gematik ausfällt. Und die Kunden sich ärgern“, erklärt Schöneich. Es brauche einen Schutz, eine Art Ausfallversicherung zugunsten der Apotheken.
Die Reaktion der Politikerin empfand Schöneich als sehr offen, gesprächsbereit und verständnisvoll: „Borchardt wusste gut Bescheid und hat uns vermittelt, dass sie dran ist.“
Die CDU-Politikerin habe kommuniziert, dass es kein Verständnisproblem, sondern ein Umsetzungsproblem gebe. Es müssten „PS auf die Straße gebracht“ werden, denn ihr sei bewusst, dass es schwierig sei, Versorgung vor Ort zurückzubekommen, wenn sie erst einmal weg sei. Sie habe versichert, sehr bemüht zu sein, etwas zu tun und bei den geplanten Maßnahmen am Ball zu bleiben. Borchardt habe sich zuversichtlich gezeigt, dass der Referentenentwurf wie angekündigt komme.
