Kassenabschlag

Apotheker protestieren vor Kassenverwaltungen

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Berlin -

Auf ihrem Weg ins Büro wurden in dieser Woche die Mitarbeiter der großen Kassenverbände von Apothekern aufgehalten: Der Berliner Apothekerverein (BAV) hat sich an den Protesten gegen die Krankenkassen beteiligt und Vertreter vor die Eingangstüren der Zentralverwaltungen geschickt. Die Pharmazeuten verteilten ihre Protestbriefe an die Mitarbeiter, die, am Schreibtisch angekommen, auch noch mit Protestfaxen aus den Apotheken informiert wurden.

Der Verein hat seine Aktion gezielt auf die in Berlin ansässigen Kassenverbände ausgerichtet. Dazu wurden den Berliner Apothekern eine Liste aller Kassenverbände zur Verfügung gestellt. Zwischen Montag und Freitag sollten an jedem Tag drei verschiedene Verbände aufgesucht werden. Die von den Pharmazeuten verteilten Handzettel ähneln den Protestfaxen, die in mehreren Regionen an die Kassenverbände verschickt worden waren.

Auch der BAV hat sich nun an der Faxaktion beteiligt. Unter dem Motto „Wir protestieren!“ sollten die Pharmazeuten den Kassenverbänden ein Fax schicken, in dem sie einen „fairen und von partnerschaftlichem Geist geprägten, konstruktiven Umgang“ von den Kassen verlangen.

Die Apotheker stellen aber auch klar: „Wir rütteln nicht am Instrument des Kassenabschlags als solchem.“ Auf dem Fax können die Apotheker den Stempel ihrer Apotheke hinterlassen. Der BAV hat seinen Mitgliedern die Faxnummern einiger Kassenverbände zur Verfügung gestellt.

Die Beteiligung des Berliner Apothekervereins kommt überraschend: Aus der Protestwelle gegen die Anpassung des Fixhonorars um 25 Cent hatten sich die Stadtstaaten Bremen, Hamburg und Berlin heraus gehalten. Zudem hat der BAV die jetzige Protestaktion nicht in der Öffentlichkeit kommuniziert.

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