Rabattverträge

AOK will Milliarden sparen

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Die AOK will noch in diesem Monat Generika-Rabattverträge für die Jahre 2008 und 2009 ausschreiben. Noch im September sollen die Vereinbarungen für insgesamt 82 Wirkstoffe und Kombinationen mit jeweils bis zu vier Herstellern unter Dach und Fach gebracht werden. Neben dem Preis sollen auch weiterhin Lieferfähigkeit und Marktabdeckung eine Rolle bei der Auswahl spielen.

Der stellvertretende baden-württembergische AOK-Chef Dr. Christopher Hermann hofft für die zwei Jahre auf Einsparungen von 900 Millionen Euro für die Kassen und mehr als 100 Millionen für die Versicherten infolge erlassener Zuzahlungen. Insgesamt sind Wirkstoffe mit einem Jahresabsatz von 100 Millionen Packungen und einem Umsatzvolumen von 2,7 Milliarden Euro betroffen. In der kommenden Runde werden laut Hermann definitiv auch die bisherigen Großen der Branche mit von der Partie sein.

Trotz des Optimismus der Beteiligten bleiben einige Frage offen: Warum ausgerechnet bei Schnelldrehern das Angebot auf bis zu vier Hersteller ausgedehnt werden soll, ist unklar. Schließlich dürften es eher die selteneren Arzneimittel sein, bei denen die differenzierte Lagerhaltung für die Apotheken zum Problem werden könnte. Auch wie die in Aussicht gestellten Einsparungen, die weit über dem derzeitigen Niveau liegen, erreicht werden sollen, wissen offensichtlich alleine die AOK-Planer.

Immerhin: Durch die längere Laufzeit sollen alle Beteiligten „besser bedient“ werden. Auch für den zu erwartenden Portfolio-Wechsel am 1. Januar 2008 will Hermann spezielle Übergangsregelungen schaffen; schließlich sollen die Apotheken nicht auf ihren Vorräten sitzen bleiben. Ob diese erneut in einer Art Friedenspflicht bestehen, ist bislang offen. Eine Verlängerung der derzeitigen Regelung wird es allerdings wahrscheinlich nicht geben: „Ein halbes Jahr Umstellungszeit sollte für Akademiker ausreichen“, so der Kassenfunktionär. Gegen einzelne kategorische Verweigerer seitens der Apotheker werde übrigens bereits heute vorgegangen.

Nach Abschluss der Verhandlungen will Hermann Rabattverträge für Biosimilars wie Erythropoietin auflegen. Der Markt habe für die AOK derzeit ein Volumen von 220 Millionen Euro. Danach wiederum soll es nach Hermann sogar den Originalprodukten an den Kragen gehen. Der AOK-Verhandlungsführer gab sich betont zuversichtlich: „Es freut mich, dass die vielen Gespräche zu Vertragsabschlüssen führen werden.“

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