Tumortherapie

Zulassung für Perjeta

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Berlin -

Zur Therapie von Mammakarzinomen steht bald ein neues Arzneimittel zur Verfügung. Die EU-Kommission hat Perjeta (Pertuzumab) zugelassen. Das Präparat des Pharmakonzerns Roche soll zur Behandlung von Patienten mit nicht vorbehandeltem HER2-positivem metastatierendem Brustkrebs angewendet werden. Im Dezember 2012 hatte die europäische Arzneimittelagentur EMA die Zulassung empfohlen.

Perjeta soll in Kombination mit Herceptin (Trastuzumab, Roche) und Docetaxel gegeben werden. Perjeta inhibiert wie Herceptin an HER2-Rezeptoren, allerdings an unterschiedlicher Stelle. Das Präparat verhindert die Dimer-Bildung zwischen verschiedenen HER-Rezeptoren. Die Tumorprogression soll so verhindert werden. Zudem könnte die Verbindung von Perjeta mit HER2 eine Immunreaktion des Körpers auslösen, so Roche. Patienten müssen zuvor auf HER2-Rezeptoren positiv getestet worden sein.

In der zulassungsrelevanten Studie waren 808 Patienten mit Perjeta oder Placebo sowie Herceptin und Docetaxel behandelt worden. In der Verumgruppe verringerte sich das Risiko für eine Tumorproggression oder den Tod um 38 Prozent. Das mediane progressionsfreie Überleben verlängerte sich gegenüber Placebo um 6,1 Monate: Patienten, die mit Perjeta behandelt wurden, lebten im Median 18,5 Monate progressionsfrei. In der Kontrollgruppe waren es 12,4 Monate.

Die häufigsten Nebenwirkungen der Kombinationstherapie sind Durchfall, Haarausfall, Verringerung der Leukozytenzahl, Magenverstimmung, Müdigkeit, Hautausschlag und periphere Neuropathie. Perjeta ist laut Roche ab sofort verfügbar. Der Herstellerabgabepreis beträgt 3.110 Euro für einen dreiwöchigen Behandlungszyklus vor Abzug des 16 prozentigen Herstellerrabatts.

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