FDA gab grünes Licht

Risiko Herzinfarkt: Zulassungserweiterung von Repatha

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Berlin -

Zu den häufigsten Todesursachen weltweit zählen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, insbesondere Schlaganfälle und Herzinfarkte. Forschende konnten für das Arzneimittel Repatha in Studien eine signifikante Senkung des Herzinfarktrisikos erneut belegen. Deswegen hat die FDA die Zulassung im August erweitert.

Erhöhte Cholesterinwerte, insbesondere des LDL-Cholesterin, sind ein Hauptrisikofaktor für Herzinfarkte. Sind die Werte konstant zu hoch, kommt es zu Ablagerungen in den Arterien (Arteriosklerose). Diese verengen und der Blutfluss zum Herzen ist behindert. Weil Herzinfarkte ohne Vorwarnung auftreten können, sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Arzt essenziell. Der Wirkstoff Evolocumab könnte in Zukunft noch effizienter dazu beitragen, das Risiko signifikant zu senken.

Der Cholesterinsenker Repatha hat nun in US-Studien das Risiko für schwerwiegende kardiovaskuläre Ereignisse bei Patienten ohne vorherigen Herzinfarkt oder Schlaganfall um 25 Prozent gesenkt. Die Erkenntnisse basieren auf der Phase-III-Studie VESALIUS-CV. Die Ergebnisse wurden auf den Scientific Sessions der American Heart Association vorgestellt und im New England Journal of Medicine veröffentlicht.

36 Prozent geringeres Risiko

Die Analyse wurde an mehr als 12.000 Hochrisikopatienten mit Atherosklerose oder Diabetes durchgeführt. Hierbei zeigte sich, dass der in Repatha enthaltene Wirkstoff Evolocumab das Herzinfarktrisiko sogar um 36 Prozent reduzierte, wenn dieser zusätzlich mit Statinen oder anderen LDL-Cholesterin-senkenden Therapien kombiniert wurde.

Heißt konkret: Patient:innen der Wirkstoffgruppe erreichten einen medianen LDL-Cholesterinspiegel von 45 mg/dl. Das ist ein deutlich niedrigerer Wert als in der Placebogruppe, die im Untersuchungszeitraum einen Spiegel von 109 mg/dl aufwies.

FDA erweiterte Zulassung

Aufgrund der positiven Ergebnisse hatte die US-Arzneimittelbehörde FDA im August die Zulassung von Repatha erweitert. So können auch Erwachsene mit hohem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufgrund erhöhter LDL-Cholesterinwerte das Medikament erhalten, unabhängig von bereits vorhandenen Herzleiden.

In Deutschland ist Repatha seit Juli 2015 zugelassen, ursprünglich für bestimmte Formen der Hypercholesterinämie bei Erwachsenen, die auf andere Mittel nicht ansprechen. Seit Ende 2021 auch für Kinder und Jugendliche (ab zehn Jahren) mit heterozygoter familiärer Hypercholesterinämie.

„Repatha hat erneut seine Fähigkeit unter Beweis gestellt, Patienten vor den kardiovaskulären Ereignissen zu schützen, die sie am meisten fürchten, wie Herzinfarkt oder Schlaganfall – und das sogar, bevor ein solches Ereignis eintritt“, erklärte Jay Bradner, Executive Vice President of Research and Development bei Amgen.

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