Phytopharmaka

Ökotest kritisiert Baldriantinkturen

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Das Magazin Ökotest hat für seine Maiausgabe pflanzliche Schlafmittel mit Baldrian getestet. Von den 18 geprüften Produkten schnitten zehn mit „sehr gut“, eines mit „gut“, drei mit „befriedigend“ und fünf mit „mangelhaft“ ab. Kombinationspräparate wurden nur positiv bewertet, wenn Baldrian ausreichend hoch dosiert war. Abstufungen gab es auch bei Produkten für Kinder, die laut Ökotest keine Schlafmittel brauchen.

Sowohl eine zu geringe Dosierung als auch die Empfehlung für Kinder brachten Kytta-Sedativum (Merck) und Pascosedon (Pascoe) insgesamt ein „mangelhaft“. Für Sedacur forte (Schaper & Brümmer) und Vivinox Night (Dr. Mann) reichte es wegen einer Unterdosierung nur für ein „befriedigend“. Bei SE Baldrian/Melisse forte (Spitzner) führte die Empfehlung für Kinder ab sechs Jahren zur Abstufung auf die Note 3.

Bei Zirkulin Einschlafdragees (Zirkulin) kritisierten die Tester die Verwendung von Wasser als Extraktionsmittel sowie den Einsatz des Farbstoffs Azorubin, auch für dieses Präparat gab es deshalb nur eine 5.

Als generell veraltet bewerteten die Tester Baldriantinkturen auf Alkoholbasis - „mangelhaft“ lautete das Urteil deshalb auch für Baldrian Tinktur Hetterich von Madaus und Sedariston Tropfen für die Nacht von Steiner.

Valeriana Hevert Beruhigungsdragees (Hevert) schrammte wegen der Verwendung des Farbstoffs Chinolingelb knapp an der Bestnote vorbei und erhielten ein „gut“. Mit „sehr gut“ bewerteten die Tester Allunapret (Bionorica), Baldrian-Dispert Nacht (Vemedia), Baldrian-ratiopharm, Baldrivit (Rodisma-Med), Dolestan Baldrian (Krewel Meuselbach), Doppelherz Aktiv Schlaf-Dragees Forte mit Baldrian (Queisser), Nervenruh Baldrian Forte (Klosterfrau) und Gute Nacht Einschlafdragees (Kneipp).

Der Test kommt pünktlich zur Entlassung von Kombinationen von Baldrian und Passionsblume beziehungsweise Melisse aus der Apothekenpflicht. Ab 1. Mai dürfen sie auch in Drogerien und Supermärkten verkauft werden. Das Präparat Abtei Baldrian plus Passionsblume, das die GlaxoSmithKline-Tochter schon vor der Freigabe außerhalb der Apotheke verkauft hatte, wurde allerdings nicht getestet.

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