Wechselwirkung

NSAID schwächen Antidepressiva ab

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Analgetika wie Acetylsalicylsäure oder Ibuprofen könnten die Wirksamkeit von Serotonin-Wiederaufnahme-Inhibitoren (SSRI) abschwächen. US-Forschern zufolge wirkt das Antidepressivum Citalopram bei Patienten, die Schmerzmittel eingenommen haben, weniger gut. Ob der gefundene Zusammenhang allerdings tatsächlich auf einer Wechselwirkung der Substanzen beruht, ist noch nicht geklärt.

Die Wissenschaftler hatten zunächst im Tierversuch beobachtet, dass Mäuse, die ein nicht-steroidales Antiphlogistikum (NSAID) erhalten hatten, niedrigere Blutspiegel von Citalopram aufwiesen als Tiere ohne parallele analgetische Therapie. In Tests, in denen auf Stress und Depressionen getestet wurde, schnitten sie schlechter ab als die Tiere, die nur Citalopram erhielten.

Die Forscher beobachteten anschließend 1500 Menschen, die mit Citalopram behandelt wurde, über zwölf Wochen. In der Gruppe, die in dieser Zeit kein Analgetikum eingenommen hatten, verschwanden die Depressionen bei 55 Prozent der Patienten. Unter den Patienten, die mindestens einmal ein Schmerzmittel geschluckt hatten, verbesserten sich die Symptome dahin gegen nur bei 45 Prozent.

Wie die Beobachtung zu erklären ist, soll nun in weiteren Studien untersucht werden. Die Ergebnisse der Tierversuche lassen den Forschern zufolge eine direkte Interaktion der Wirkstoffe vermuten. Geprüft werden muss allerdings auch der Einfluss der Begleiterkrankungen. So könnten sich Patienten, die Schmerzmittel benötigen, möglicherweise ohnehin schwerer von einer Depression erholen.

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