Rote-Hand-Brief

Ixchiq: Nicht länger kontraindiziert für über 65-Jährige

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Berlin -

Ixchiq ist nicht mehr kontraindiziert für Personen ab 65 Jahren. Diese Einschränkung wurde aufgehoben. Aber: Der Zulassungsinhaber weist auf das Risiko schwerwiegender Nebenwirkungen mit teils tödlichem Ausgang hin.

In Abstimmung mit der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) und dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI) weist Valneva darauf hin, dass die Anwendung des Chikungunya-Impfstoffes Ixchiq bei Personen ab 65 Jahren nicht länger kontraindiziert ist.

Gestützt wird die Entscheidung durch eine Neubewertung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses. Parallel dazu betont der Hersteller, dass insbesondere ältere Patienten sowie Personen mit Vorerkrankungen ein erhöhtes Risiko für schwere Nebenwirkungen haben. Dazu zählen kardiale Ereignisse und insbesondere neurologische Komplikationen wie Enzephalitis. In Einzelfällen verlief sie tödlich. Eine Impfung mit Ixchiq sollte demnach nur nach sorgfältiger individueller Nutzen-Risiko-Abwägung bei relevantem Infektionsrisiko erfolgen.

Weiterhin gilt Ixchiq als kontraindiziert für Patient:innen mit Immunsuppression bei Tumorerkrankungen, Chemotherapie, immunsuppressiver Therapie, angeborenen Defekten oder fortgeschrittener HIV-Infektion. Eine gleichzeitige Gabe mit anderen Impfstoffen sollte vermieden werden, da hierzu keine Daten vorliegen.

Prävention gegen Chikungunya

Das Chikungunya-Virus ist ein RNA-Virus aus der Familie der Togaviridae und gehört zur Gattung der Alphaviren. Es wird hauptsächlich durch den Stich infizierter weiblicher Aedes-Mücken übertragen, vor allem durch Aedes aegypti und Aedes albopictus. Die Krankheit beginnt typischerweise plötzlich mit hohem Fieber, starken Muskel- und Gelenkschmerzen, die oft als lähmend empfunden werden. Hinzu kommen Kopfschmerzen, Übelkeit, Müdigkeit und Hautausschläge.

Zur Prävention gegen eine Infektion mit Chikungunya-Viren wird unter anderem Ixchiq eingesetzt. Der Impfstoff enthält ein lebend-attenuiertes Virus (Stamm Δ5nsP3) und ist seit dem 28. Juni 2024 in der Europäischen Union für die aktive Immunisierung gegen das Chikungunya-Virus bei Personen ab 18 Jahren zugelassen. Die Indikation wurde nachfolgend auf Jugendliche ab 12 Jahren erweitert. Im Mai wurde die Anwendung bei Erwachsenen ab 65 Jahren vorübergehend kontraindiziert, denn es traten weltweit Fälle mit schwerwiegender Nebenwirkungen auf. Drei dieser Fälle endeten tödlich.

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