Studie

Herzinfarkt wegen Diclofenac

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Die Einnahme von Diclofenac kann das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, um fast 100 Prozent erhöhen. Zu diesem Ergebnis kommt ein Team von Herzspezialisten in Kopenhagen nach der Analyse der Krankenakten von mehr als einer Million Dänen aus den Jahren 1997 bis 2005. Wie die Mediziner um Dr. Christian Torp-Pedersen in der Fachzeitschrift „Clinical Pharmacology & Therapeutics“ berichten, werde das Mittel in Dänemark von fast jedem fünften Bürger gegen Schmerzen aller Art genommen.

„Nichtsteroidale Antirheumatika gelten schon länger als riskant“, sagte der Vorsitzende des Bundesverbandes Niedergelassener Kardiologen (BNK), Dr. Norbert Smetak, gegenüber APOTHEKE ADHOC. Bisherige Studien seien allerdings kleiner angelegt gewesen. Hypertonie kann als unerwünschte Nebenwirkungen bei Diclofenac auftreten. Grundsätzlich sei bekannt, dass blutdrucksteigernde Mittel auch das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko erhöhten. „Deshalb sollten diese Medikamente nicht dauerhaft eingenommen werden“, so Smetak.

Zu den nichtsteroidale Entzündungshemmern (NSAID) gehören neben Diclofenac und Ibuprofen auch die bereits in die Diskussion geratenen Coxibe. Der US-Pharmakonzern Merck & Co hatte den ehemaligen Kassenschlager Vioxx (Refocoxib) wegen einer Verdoppelung von Herzattacken und Schlaganfällen bei einer Einnahme von mehr als 18 Monaten vom Markt genommen.

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