Bluthochdrucktherapie

Diuretika sind erste Wahl

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Diuretika sind bei Bluthochdruck die Therapie der ersten Wahl. Studienergebnissen zufolge gibt es keinen Anlass, andere Wirkstoffe den harntreibenden Mitteln als Anfangsbehandlung vorzuziehen, berichtet das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) in seiner heute veröffentlichten vorläufigen Nutzenbewertung von Antihypertensiva. Der Vorbericht vergleicht die Vor- und Nachteile von Diuretika, Beta-Blockern, ACE-Hemmern, Kalziumantagonisten und Angiotensin-II-Antagonisten.

Als Maßstab für den Nutzen legte das Institut nicht die Senkung des Blutdrucks, sondern die Vorbeugung von Folgekomplikationen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Nierenschäden an. Diuretika seien in diesem Hinblick keiner anderen Wirkstoffgruppe unterlegen und wiesen in einzelnen Aspekten Vorteile gegenüber ACE-Hemmern und Kalziumantagonisten auf, schreibt das IQWiG. So fanden die Wissenschaftler Belege, dass Diuretika das Risiko einer Herzinsuffizienz stärker mindern als Kalziumantagonisten. Auch im Vergleich mit ACE-Hemmern scheinen die Diuretika hier überlegen zu sein, allerdings gebe es nur Hinweise und keine Belege.

In Bezug auf die unerwünschten Wirkungen, biete keine der fünf Wirkstoffgruppen einen klaren Vorteil. In ihrer vorläufigen Schlussfolgerung bestätigen die Wissenschaftler die diabetogene Wirkung der Antihypertensiva. Kalziumantagonisten scheinen hier gegenüber Diuretika im Vorteil zu sein, ebenso Angiotensin-II-Antagonisten gegenüber den Beta-Blockern und den Kalziumantagonisten. Ein patientenrelevanter Schaden kann nach Auffassung des IQWiG aus den verfügbaren Daten jedoch nicht abgeleitet werden. So stieg zum Beispiel bei Patienten, die bei Einnahme von Diuretika einen Diabetes mellitus entwickelten, das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen nicht an.

Das IQWiG bezog insgesamt 16 Studien in die Bewertung ein. Wie das Institut einräumte, habe es nicht für jede Wirkstoffgruppe und zu allen Fragestellungen direkte Vergleichstudien mit allen vier übrigen Arzneistoffklassen gegeben. Am Besten untersucht sind den Angaben zufolge Diuretika und Kalziumantagonisten. Die wenigsten Daten lägen dagegen für die Angiotensin-II-Antagonisten vor.

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