Krebserkrankungen

Armut erhöht Darmkrebsrisiko

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Weniger gebildete Menschen haben ein höheres Risiko, an Darmkrebs zu erkranken. Ebenso erhöht sich das Risiko bei sozial am schlechtesten gestellten Personen. Das ergab eine Studie von Wissenschaftlern der Universität Pennsylvania.

Demnach ist in unterprivilegierten Gesellschaftsgruppen die Erkrankungsrate an kolorektalen Karzinomen besonders hoch. Die Darmkrebsrate war der Studie zufolge bei den am wenigsten gebildeten Studienteilnehmern im Vergleich zu jenen mit dem höchsten Bildungsniveau um 42 Prozent erhöht. Die sozial am schlechtesten gestellten Teilnehmer hatten eine um 31 Prozent erhöhte Rate im Gegensatz zu den Personen mit dem größten Wohlstand.

Unabhängig von der sozialen Zugehörigkeit erwies sich den Studienergebnissen zufolge ein ungesunder Lebensstil als wichtiger Risikofaktor. Eine ungesunde Ernährung, Rauchen, Bewegungsmangel oder Übergewicht erhöhten bei Personen mit niedrigem Bildungsgrad die Darmkrebsrate um 44 Prozent. Bei den sozial schlechter gestellten Personen waren diese Faktoren für 26 Prozent des erhöhten Krebsrisikos verantwortlich.

An der Studie nahmen mehr als 500.000 US-Amerikaner teil. Sie waren 1995 und 1996 im Alter von 50 bis 71 Jahren zu ihrem Schulabschluss und ihren Lebensgewohnheiten inklusive Ernährung, Sport und Rauchverhalten befragt worden. Dann wurden sie zehn Jahre lang beobachtet. In dieser Zeit wurde bei 7676 Personen ein primäres Adenokarzinom des Kolorektums diagnostiziert, darunter 3420 Karzinome im rechten und 2050 im linken Kolon, 1991 im Rektum und 215 ohne Angabe zur Lokalisation. Die Ergebnisse wurden im Fachjournal „Journal of the National Cancer Institute“ veröffentlicht.

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