Übernahme in letzter Sekunde
„Sie haben ja doch geöffnet“: Diesen Satz hören Omar Obaid und seine Frau oft, seitdem sie in der Sano-Apotheke von Sonja Dittrich im HV stehen. Das junge Apothekerehepaar übernahm den Betrieb zum 1. August. Die Schließung konnte in letzter Sekunde abgewendet werden – eigentlich war sie für Ende Juni geplant.
Auf Facebook hatte Obaid gelesen, dass die Sano-Apotheke in Köpenick trotz zentraler Lage und angrenzendem Ärztehaus geschlossen wird, weil die Inhaberin keinen Nachfolger finden konnte. „Ich bin direkt mit meiner Frau ins Auto gestiegen und zur Apotheke gefahren“, erinnert er sich. Vor Ort sahen sie sich die Situation genau an und nahmen umgehend Kontakt mit der Inhaberin auf.
Übernahme in letzter Sekunde
„Als wir Frau Dittrich erreichten, war der Zug fast schon abgefahren, die meisten Verträge schon gekündigt – es war im Prinzip der letzte Tag, an dem überhaupt noch etwas rückgängig gemacht werden konnte“, berichtet Obaid. Die Verträge konnten schließlich bis zur Betriebserlaubnis verlängert werden.
Wegen der Kurzfristigkeit war eine Übernahme des Personals ausgeschlossen – Obaid will gemeinsam mit seiner Frau die Versorgung zunächst alleine stemmen. „Wir wollen in den ersten sechs Monaten sehen, wie die Apotheke läuft und was erwirtschaftet werden kann.“ Dann will das Apothekerpaar entscheiden, ob sie zusätzliches Personal einstellen.
Zwischen Irritation und Freude
Die Schließung der Sano-Apotheke hatte sich bereits herumgesprochen – Aushänge im Schaufenster informierten die Passanten darüber, dass sie Ende Juni den Betrieb einstellen würde. Viele, die jetzt aus dem angrenzenden Ärztehaus kommen, reagieren überrascht, erzählt Obaid. „Die Leute sind irritiert, freuen sich aber sehr, dass sie jetzt doch im Anschluss an ihren Arzttermin ihre Medikamente bei uns bekommen.“
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