AOK-Report

KI am Arbeitsplatz: Wenig Sorge, wenig Wissen

, Uhr
Berlin -

Gestern stellte die AOK ihren Fehlzeiten-Report 2025 vor. Neben den Fragen zu den häufigsten Gründen für einen Arbeitsausfall ging die Krankenkasse auch dem Thema Künstliche Intelligenz (KI) nach. Demnach macht sich nur ein kleiner Teil der Beschäftigten Sorgen darüber, dass KI ihren Arbeitsplatz in den kommenden Jahren gefährden könnte.

Die Beschäftigten-Befragung durch das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) ergab: Nur etwa 5 Prozent der Befragten gaben an, dass sie „voll und ganz besorgt“ oder „eher besorgt“ seien, in den nächsten fünf Jahren durch KI ersetzt werden zu können. Die meisten Sorgen gebe es bei Beschäftigen im wissenschaftlichen Bereich.

„Unsere Befragung zeigt allerdings auch, dass der Wissensstand zum Thema Künstliche Intelligenz bei vielen Beschäftigten noch recht begrenzt ist“, sagt Helmut Schröder, Geschäftsführer des WIdO und Mitherausgeber des Fehlzeiten-Reports. Selbst Unternehmen, die KI bereits nutzen, schulten ihre Angestellten nicht entsprechend.

Bei mehr als einem Drittel der befragten Beschäftigten werde KI am Arbeitsplatz bereits eingesetzt (42 Prozent), vielerorts werde über den Einsatz diskutiert. Nur etwa 12 Prozent der Befragten sagen, dass KI in ihrem Arbeitsbereich nicht in Frage komme. „Die Ergebnisse zeigen außerdem, dass der KI-Einsatz bei größeren Unternehmen bereits deutlich stärker ausgeprägt ist. Große Unternehmen sind oft Vorreiter, mittelständische Betriebe experimentieren oder setzen punktuell KI ein und kleine Unternehmen befinden sich häufig noch in der Orientierungsphase“, so Schröder.

KI sei „längst in der Arbeitswelt angekommen“ und verändere den Arbeitsalltag, so die Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Dr. Carola Reimann. „Künstliche Intelligenz bietet auch interessante Möglichkeiten zur Unterstützung der Betrieblichen Gesundheitsförderung.“ Unternehmen und Mitarbeitende können beiderseitig profitierten.

KI könne zudem die mentale und physische Gesundheit der Beschäftigten „erheblich beeinflussen“, betont Dr. Rahild Neuburger, operative Leiterin der Forschungsstelle für Information, Organisation und Management an der LMU Munich School of Management und Autorin des Fehlzeiten-Reports 2025 – beispielsweise durch Zeitersparnis, die Erleichterung des Arbeitsalltags oder der Wegfall lästiger Routinetätigkeiten.

„Der gezielte Einsatz von KI-Tools zur eigenen Unterstützung der Führungskräfte und zur Handhabung mentaler Belastungen der Beschäftigten kann eine zentrale Stellschraube sein“, so Neuburger. KI-Anwendungen könnten beispielsweise helfen, erste Anzeichen von Überarbeitung, Arbeitsverdichtung oder Burnout zu erkennen.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Lesen Sie auch
Neuere Artikel zum Thema

APOTHEKE ADHOC Debatte