Am 1. September 1980, vor 45 Jahren, war der erste Arbeitstag von Jutta Sommer in der Rats-Apotheke in Michelstadt. Damals begann sie als Praktikantin zum Abschluss ihrer Ausbildung zur PTA. „Und ich bin immer noch da – in der Zwischenzeit hat sich aber einiges verändert“, erzählt sie heute.
Nach dem Abschluss ihrer Ausbildung entschied sich Sommer für ein Pharmazie-Studium. Auch während dieser Zeit blieb sie ihrer Apotheke treu, indem sie in den Semesterferien und am Wochenende weiter dort arbeitete. „So habe ich mir mein Studium finanziert“, erklärt sie. Nach der Approbation 1985 war sie weiterhin als angestellte Apothekerin tätig. 1993 wurde sie Pächterin, bevor sie die Rats-Apotheke schließlich 2005 – ebenfalls zum 1. September – übernahm.
Seitdem leitet sie den Betrieb gemeinsam mit ihrem Mann Rolf Sommer, einem Betriebswirt. Gemeinsam haben sie die Apotheke stets weiterentwickelt und umgebaut; beispielsweise wurde ein Automaten-System eingeführt. Expandieren möchte Sommer dennoch nicht. „Ich habe nur die eine Apotheke – das reicht mir.“
Die aktuelle Situation der Branche sei schwierig, insbesondere durch die Abhängigkeit von der Politik in puncto Honorar. Hinzu komme, dass auch die Einkaufsgewohnheiten der Kunden sich geändert haben. „Da muss man sich anpassen und besondere Angebote machen, die der Versandhandel nicht bieten kann“, erklärt sie. Dazu zählen unter anderem das Impfen und pharmazeutische Dienstleistungen (pDL), aber auch Aktionstage und die Präsenz auf Messen.
„Ich würde mir wünschen, dass endlich anerkannt wird, dass wir unterfinanziert sind und es hier endlich weitergeht.“ Trotz der Herausforderungen lasse die Freude an ihrem Beruf sie optimistisch bleiben – und daran denken, ihn noch lange weiterzuführen.